Vor 80 Jahren: Nazis ermorden Angehörige und Verwandte der tschechoslowakischen Heydrich-Attentäter
Am 24. Oktober 1942 wurden im KZ Mauthausen insgesamt 262 Angehörige und Verwandte der Attentäter auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich hingerichtet. Ein Standgericht der Gestapo in Prag hatte sie zum Tod verurteilt. Sie kamen zunächst ins Gefängnis in Terezín / Theresienstadt und wurden dann nach Deutschland gebracht.
Bei den Opfern handelte es sich um Helfer und Verwandte der Mitglieder aus den Fallschirmspringereinheiten Anthropoid, Silver A, Bivouac, Out Distance, Steel und Intransitive. Häufig waren es ganze Familien inklusive Kindern ab 14 Jahren, die bei diesem Racheakt der deutschen Besatzer Böhmens und Mährens den Tod fanden.
Die standrechtlich Verurteilten wurden in der Hinrichtungsstätte in Mauthausen durch Kopfschuss getötet. Dabei gingen die Nationalsozialisten heimtückisch vor: Den Deportierten wurde eine ärztliche Untersuchung vorgegaukelt, sie sollten sich in dem dafür angeblich vorgesehenen Raum mit dem Rücken an ein Maßband an der Wand stellen. Hinter ihrem Kopf wurde dann ein Verschlag in der Mauer geöffnet, aus dem ihnen in den Hinterkopf geschossen wurde. Aus den Todeslisten des Konzentrationslagers geht hervor, dass die Opfer in Intervallen von zwei Minuten umgebracht wurden. Die Hinrichtungen dauerten also insgesamt fast neun Stunden lang. Die Leichen wurden verbrannt und die Asche auf den Müllplatz hinter dem KZ geschüttet.
Eine weitere Gruppe von 31 Helfern der tschechoslowakischen Fallschirmspringer wurde am 26. Januar 1943 in Mauthausen hingerichtet. Das letzte Opfer dieses Rachefeldzugs war František Pecháček am 3. Februar 1944. Insgesamt wurden 294 Menschen hingerichtet, von ihnen waren 150 Frauen.