Wachsendes BIP und Abkehr von Niedrigzinspolitik

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Das waren die wichtigsten ökonomischen Ereignisse des Jahres 2017 in Tschechien.

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Von größter Bedeutung für die Ökonomie hierzulande war ohne Zweifel die anhaltend positive Konjunkturentwicklung. Fast schon in Monatsschritten wurden die Prognosen für dieses Jahr verbessert – und zwar von allen Institutionen.

Die tschechische Nationalbank etwa verschlechterte im Februar zwar zunächst ihre Vorhersage auf ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,8 Prozent. Danach korrigierte sie ihre Prognose jedoch kontinuierlich nach oben, bis sie im Dezember bei einem Plus von 4,5 Prozent anlangte. Zugleich fiel die Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent im Januar auf 3,5 Prozent im November (Die Dezember-Daten liegen noch nicht vor).

Die Ausweitung der umstrittenen Registrierkassenpflicht auf den Groß- und Einzelhandel mit Beginn des Monats März sorgte hingegen für viel Wirbel. Sie bedeutet, dass jede verbuchte Einnahme in Echtzeit auch den Steuerbehörden bekannt wird, dies soll den Steuerbetrug eindämmen. Während einer Umfrage nach zwei Drittel der Tschechen die Registrierkassenpflicht positiv sehen, beklagen Handelsverbände, dass Unternehmen schließen mussten.

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Nicht weniger Staub wirbelte der Entschluss der tschechischen Nationalbank auf, die Devisenmarktinterventionen zu beenden. Ab November 2013 hatten die Währungshüter die tschechische Krone bewusst schwach gehalten. Seit der Freigabe der Währung am 6. April ist der Kurs von 27 Kronen je Euro auf teils 25,5 Kronen je Euro gestiegen.

Insgesamt hat die Nationalbank dieses Jahr mit ihren Entscheidungen für wichtige Impulse auf dem Markt gesorgt. So hob sie am 3. August erstmals seit dem Februar 2008 wieder den Leitzins an. Sie war damit weltweit eine der ersten Notenbanken, die ihre Niedrigzinspolitik aufgegeben hat. Die zweite Erhöhung folgte am 2. November, sodass der derzeitige Leitzinssatz bei 0,5 Prozent liegt.

Und last but not least eine Nachricht aus der Unternehmenswelt. Die Aktien des insolventen Bergbauunternehmens OKD aus Ostrava / Ostrau gingen am 6. April an den Staatsunternehmen Prisko über. Damit bürgt mittlerweile die tschechische Regierung praktisch dafür, dass die Insolvenz korrekt abgewickelt wird.

Autor: Till Janzer
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