Wachstum von Industrie und Bau verlangsamen sich in Tschechien
Die tschechische Industrieproduktion ist im Juli deutlich weniger gewachsen als noch im Juni. Zudem schlägt der Arbeitskräfte- und Materialmangel bei der Baubranche durch. Dies sind die neuesten Entwicklungen in zentralen Teilen der Wirtschaft.
Wie das Statistikamt am Montag bekanntgab, sank das Wachstumstempo der Industrieproduktion hierzulande im Juli auf 7,0 Prozent. Im Monat zuvor war noch ein Plus von 11,1 Prozent zu Buche gestanden. Dass die Zahlen insgesamt aber weiterhin relativ hoch sind, liegt auch an der Corona-bedingten niedrigen Vergleichsbasis aus dem vergangenen Jahr. „Zugleich zeigte sich eine erhöhte Nachfrage nach einigen Produkten der verarbeitenden Industrie wie zum Beispiel Stahl“, erläuterte Experte Radek Matějka vom Statistikamt.
Da muss man sich beim Bau schon mehr Sorgen machen. So reichte es im Juli zu einem minimalen Wachstum von 0,5 Prozent. Im Juni war jedoch ein Anstieg von 6,5 Prozent erreicht worden. Allein Infrastrukturprojekte wie der Ausbau von Straßen oder Energienetzen retteten dabei die Branche ins Plus, der Bau von Wohnhäusern und weiteren Gebäuden schwächelte hingegen sehr. „Höchstwahrscheinlich war der Mangel an Arbeitskräften und Material schuld, wie die Vorabumfragen schon seit Längerem zeigen“, sagte der Ökonom František Táborský des Kreditinstituts Komerční banka dem Nachrichtenportal idnes.cz.
Laut dem Generaldirektor des Baumaterial-Großhändlers Xella, Peter Markovič, fehlen mehrere Tausend Arbeiter aus dem Ausland. Zudem würden die Lieferungen von Material und Rohstoffen aus China stocken, wie Markovič weiter ausführte.