Während der Flutkatastrophe beschädigte Archivalien werden gerettet
Vorige Woche hat das Technische Nationalmuseum in Prag ein neues Zentrum feierlich eröffnet, wo die Archivmaterialien des Museums aufgetrocknet werden, die während der Flutkatastrophe im August 2002 beschädigt wurden. Damals wurden die Räumlichkeiten des Depots des Museums im Stadtteil Karlín überflutet, wo sich das Archiv der Architektur und das Archiv für die Geschichte der Technik und Industrie befanden. Es gelang, die Mehrheit der beschädigten Archivalien einzufrieren. Diese werden jetzt in dem neuen Zentrum des Museums aufgetaut und aufgetrocknet. Das Zentrum wurde dank Spenden aus dem Ausland sowie dank der Förderung von tschechischen Organisationen und einzelnen Gönnern errichtet. An der feierlichen Eröffnung des Zentrums nahm u.a. Senatorin Jaroslava Moserova teil, die die tschechische UNESCO-Kommission leitet:
"Schon am zweiten Tag ging ich schnell zum Büro des Sekretariats der tschechischen UNESCO-Kommission und schickte Mails zuerst dem Generaldirektor der UNESCO nach Paris und dann den anderen 180 Mitgliedsländern. Wir saßen noch im Büro, als die erste Reaktion kam. Von welchem Land sie kam, das würden Sie nicht erraten, die sofortige Reaktion kam aus Andorra. Deutschland hat natürlich auch bald reagiert, obwohl das Land auch Sorgen mit Hochwasser hatte, hat es uns auch geholfen. Der Generaldirektor hat auch reagiert. Viele Länder haben sich gemeldet, aber das Lustige war, dass das erste Land eben Andorra war, das vergesse ich nie."
Wenn Sie hier die vielen beschädigten Archivalien sehen und wissen, dass das noch Arbeit für ca. 50 Jahre bedeutet, sind Sie dennoch optimistisch?
"Ja, bestimmt bin ich optimistisch. Es wird 7 bis 8 Jahre dauern, bis man es wirklich rettet, bis die Materialien trocken werden und ihnen keine Gefahr mehr drohen wird. Aber die Restaurierung, die wird so lange dauern, denn dafür gibt es keine Maschinen, dass müssen Menschen machen und das dauert. Aber die Hauptsache ist, es ist gerettet."
Wurden Sie über den Verlauf der Arbeiten im Archiv informiert? Denn diese wurden schon vor mehreren Monaten gestartet.
"Ich weiß, dass es sich laufend entwickelt, ich fragte immer natürlich nach, da es die tschechische UNESCO-Kommission interessierte. Ich weiß, dass diese Materialien unersetzlich sind, denn sie stellen die Geschichte eines Landes dar, und die darf man nicht versäumen, aber ich hoffe, dass Europa auch helfen wird, denn es geht auch um die europäische Geschichte."
Mehr über die Restaurierung der beschädigten Archivalien erfahren Sie in der nächsten Ausgabe des Spaziergangs durch Prag am kommenden Samstag.