Waldbrand in der Böhmischen Schweiz
Im Naturschutzgebiet Böhmische Schweiz hat sich am vergangenen Wochenende der größte Waldbrand seit 30 Jahren ereignet. Wegen der hohen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit sind unweit der Grenze zu Sachsen insgesamt 20 Hektar Waldfläche niedergebrannt. Dazu mehr von Bara Prochazkova.
"Die Arbeit der Feuerwehrleute hat vor allem die Ausbreitung des Feuers im Boden kompliziert. Das Gebiet ist außerdem schwer zugänglich und das hat auch den Einsatz der mobilen Feuerwehrtechnik verhindert."
In der Nähe des Dorfes Jetrichovice bei Decin wurden insgesamt 20 Hektar Waldfläche beschädigt. Es handelt sich um den größten Waldbrand in dem Naturschutzgebiet seit 1975, damals waren rund 60 Hektar Wald zerstört worden. Die Schadenssumme könne noch nicht genau beziffert werden, sagte der Direktor des Nationalparks Böhmische Schweiz, Zdenek Patzelt:"Aus der Sicht der Umweltschützer handelt es sich ´zum Glück´ um einen Brand auf dem Gebiet, das gerade zur Erneuerung bestimmt wurde. Aus diesem Grund wird der Schaden nicht so groß sein. Nichtsdestotrotz wird die Beseitigung der Brandschäden sehr teuer sein."
In der vergangenen Woche musste die Feuerwehr fast jeden Tag zu Einsätzen ausrücken. Meistens ist fahrlässige Brandstiftung der Grund, sagte der Sprecher des Nationalparks Antonin Votapek:"In diesem Jahr ist nur ein einziger Brand durch Blitzschlag entstanden, alle anderen wurden durch die Fahrlässigkeit von Menschen verursacht. Entweder machen sie im Wald Lagerfeuer oder werfen Zigarettenstummel auf den Boden. Wir kennen noch nicht die Ursache von diesem Brand, aber es sieht so aus, dass jemand im Wald bei den Felsen ein kleines Lagerfeuer gemacht hat."
Die Verwaltung des Nationalparks hat nun ein Verbot für Waldbesucher ausgesprochen, sich außerhalb der markierten Waldwege zu bewegen.