Was ich so alles gewählt hätte

Foto: Europäische Kommission
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Eigentlich wollte ich wählen gehen. Als EU-Bürger aus Deutschland darf ich ja auf kommunaler Ebene auch in Tschechien mitbestimmen. Dachte ich wenigstens.

Doch dann die Enttäuschung, als ich zum letztmöglichen Registrierungstermin auf dem Amt war: Meine Aufenthaltsgenehmigung sei nur vorübergehend, auch wenn sie unbegrenzt gelte. Das sind juristische Spitzfindigkeiten, aber so ist es: Ich bräuchte eine Daueraufenthaltsgenehmigung. Also wieder nichts. Dabei hätte ich doch so gerne in den Prager Kommunalwahlen meine Kreuzchen gemacht.

Nur, für wen eigentlich? Mehr Parks und weiteres Grün haben alle Parteien versprochen. Das kann ich nur begrüßen. Ansonsten interessiert mich am meisten die Verkehrspolitik.

Was ich mir wünschen würde, wären weniger Autoabgase. Und Kinder, die auf der Straße spielen, so wie wir das früher auch gemacht haben. Und dass ich endlich mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren kann. Bisher mache ich das lieber nicht. Man sieht ja, wie das in Prag so funktioniert. Wenns hart auf hart kommt und so richtig rücksichtslos auf den Straßen zugeht, weichen die wenigen wagemutigen Velopiloten dann doch auf den Bürgersteig aus und bedrohen dort unbescholtene Bürger mit rasanter Fahrt.

Doch welche Partei mit Siegeschancen hätte mir schon eine andere Verkehrspolitik versprochen? Insofern ist es vielleicht doch nicht schlecht, dass ich zu dieser Wahl letztlich nicht gehen konnte. Und der nächste Urnengang für mich steht ja schon in einem halben Jahr vor der Tür: in meinem Heimatländle, und das im Übrigen mit einem verkehrspolitischen Knallerthema: „Stuttgart 21“.