Wegen höherer Steuern: Wettanbieter Synot gibt Sport-Sponsoring auf

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Wegen höherer Steuern auf Glücksspiel seit Beginn des Jahres will sich Wettanbieter Synot von einem Großteil des Sport-Sponsorings zurückziehen. Die tschechische Firma ist derzeit unter anderem Hauptsponsor der ersten Fußballliga, der Erstligavereine Sparta Prag und FK Jablonec sowie Sponsor des Basketballrekordmeisters aus Nymburk und der Tschechischen Sport-Union. Diese Aktivitäten wolle man ab kommender Saison aufgeben, steht in einer Pressemitteilung der Synot-Gruppe.

Ivo Valenta  (Foto: YouTube)
Seit Beginn des Jahres werden zum Beispiel 28 Prozent Steuern auf den Umsatz von Spielautomaten erhoben, bis dahin waren es 20 Prozent. Von Sport- und Kurswetten müssen nun 23 Prozent der Einnahmen abgeführt werden. Synot-Gründer Ivo Valenta bezeichnete die Steuererhöhung als „kurzsichtig und populistisch“. Und Firmen-Generaldirektor Neofytos Neofytou ergänzte, dass der Staat die Synot-Gruppe um mehrere Hundert Millionen Kronen bringe. Deswegen könne man sich die Unterstützung des Sports nicht mehr leisten. Das Unternehmen hat einen Jahresumsatz von rund zehn Milliarden Kronen (370 Millionen Euro).

Synot war erst vor zwei Jahren Hauptsponsor der tschechischen Fußballliga geworden. Der gemeinsame Vertrag läuft eigentlich bis 2022. Es sei nicht angenehm, dass Synot den Vertrag auf acht Jahre vorzeitig aufkündigen wolle, sagte der Vorsitzende des tschechischen Ligaverbandes, Dušan Svoboda. Immerhin sei man rechtzeitig informiert worden und werde nun Verhandlungen über einen Ersatzsponsor aufnehmen.

Während im Fußball die Suche nach Sponsoren anscheinend leichter zu bewältigen ist, sieht die Lage im Basketball anders aus. Für Basket Nymburk sei der Rückzug von Synot „ein schwerer Schlag“, sagte Vereinsvorstand Ondřej Šimeček dem Nachrichtenportal indes.cz. In der heutigen Zeit sei es sehr schwer, Sponsoren zu finden, so Šimeček.

Synot will in Zukunft nur noch den Sport in der Region des Firmensitzes unterstützen. Die Unternehmenszentrale ist in Uherské Hradiště / Ungarisch Hradisch in Südmähren.

Autor: Till Janzer
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