Weihnachtsfeier für Obdachlose in Corona-Zeiten
Ein feierliches Abendmahl, Geschenke unter dem Tannenbaum und das Zusammenkommen in der Familie. Für die meisten gehört dies selbstverständlich zu Weihnachten. Für obdachlose und alleinstehende Menschen ist dies allerdings ein unerfüllbarer Traum. Die Caritas und weitere tschechische Organisationen sorgen dafür, dass auch sie ein schönes Weihnachtsfest erleben können. Und zwar trotz Corona, wie ein Beispiel aus Olomouc / Olmütz zeigt.
„In jedem Päckchen gibt es Socken, eine Mütze, einen Schal oder ein anderes Kleidungsstück sowie Duschgel und Zahnpasta. Dazu kommen noch Dinge, die Freude machen können, also eine Kerze oder ein Weihnachtsschmuck“, sagt Lenka Nosková. Sie arbeitet als Freiwillige in der Gemeinde Sant‘Egidio in Olmütz. Und ihre Kollegin Martina Bradáčová ergänzt: „Man verpackt die Sachen in Weihnachtspapier und versieht jedes Päckchen mit einer Widmung für einen konkreten Menschen, damit sie schön und weihnachtlich aussehen.“
Unter normalen Umständen würden die Freiwilligen die Geschenke bei einem feierlichen Mittagessen im Erzbischöflichen Palais an die bedürftigen Menschen übergeben. Das ist in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aber nicht möglich. Magdaléna Hýrková von Sant‘Egidio führt weiter aus:
„Das diesjährige Weihnachtsmittagsessen ist sehr spezifisch. Wir werden durch die Stadt laufen, auf den Routen, die wir bei unseren normalen Diensten gehen. Und wir werden an drei festen Standorten erreichbar sein, damit uns auch jene Menschen antreffen können, die unsere regelmäßigen Strecken nicht kennen.“
Am Sonntag, den 27. Dezember, wollen Mitglieder der Hilfsorganisation etwa 200 Portionen Schnitzel und Kartoffelsalat an Menschen ohne Obdach in den Straßen von Olmütz ausgeben. Am Heiligen Abend soll im Hause der Olmützer Caritas eine feierliche Atmosphäre herrschen. Der Leiter des Zentrums Samaritán, Alexander Dvořák, beschreibt:
„Wir laden die Menschen zu uns ein. Sie können bei uns in Ruhe und im Warmen essen, am Tisch, damit sie nicht irgendwo draußen auf einer Bank bleiben müssen. Auch in diesem Jahr soll, trotz der schwierigen Corona-Lage, jeder die Möglichkeit bekommen, ein würdevolles Weihnachten zu verbringen.“
Den Corona-Auflagen entsprechend hat der Speisesaal eine beschränkte Kapazität und mehrere Eingänge, damit nicht zu viele Menschen darin aufeinandertreffen.