Weihnachtsmusik und Luftfahrtgeschichte

L-410 Turbolet (Foto: Dmitry A. Mottl, Free Domain)

Im letzten Hörerforum des Jahres 2013 stellen wir Ihnen die Dezember-Quizfrage, zitieren aus Ihren Briefen und stellen das letzte unter den Flugzeugen vor, die die QSL-Karten des bald zu Ende gehenden Jahres geziert haben.

Bedřich Smetana
Zunächst wollen wir aber die Hörerfrage vom November beantworten. Sie lautete: Vor 130 Jahren wurde das Nationaltheater in Prag wiedereröffnet. Wie heißt der Komponist, dessen Oper zu diesem Anlass aufgeführt wurde? – Er heißt Bedřich Smetana. Die richtige Lösung kannte auch Michael Barth aus Bodenheim, Herr Barth ist der Gewinner eines Sachpreises im Monat November. Auch für unser Quiz im Dezember wird ein Komponist gesucht. Wenn Sie am Wettbewerb teilnehmen möchten, schicken Sie uns bis Ende des Jahres Ihre Antwort auf die folgende Frage:

Eine der in Tschechien beliebtesten Weihnachtsmusikstücke ist die „Böhmische Hirtenmesse“. Wie lautet der Name desjenigen, der sie im 18. Jahrhundert komponiert hatte?

Unsere E-Mail-Adresse für Ihre Antworten zum Quiz lautet: [email protected].

Christoph Preutenborbeck  (Foto: Archiv Radio Japan Club Brilon)
Als ersten Hörer wollen wir heute Bernd Seiser aus Ottenau zu Wort kommen lassen. Nur hatte er uns diesmal nichts Freudiges mitzuteilen:

„Leider melde ich mich heute mit einer sehr traurigen Nachricht, denn am Freitag, dem 29. November ist unser Radiofreund, Gründungsmitglied, Hörerklubsekretär und Ehrenmitglied des RTI Hörerklubs Ottenau, OM Christoph Preutenborbeck aus Odenthal, nach schwerer Krankheit im Alter von nur 57 Jahren verstorben.“

Die Nachricht hat uns sehr getroffen. Christoph Preutenborbeck war ein treuer und ständiger Hörer auch von Radio Prag. Sein Tod schmerzt uns sehr. Wir werden zudem seine oft mit Farbe und Bildern ausgestalteten Empfangsberichte und Zuschriften vermissen. Wir möchten hiermit unser aufrichtiges Beileid an die Hinterbliebenen von Herrn Preutenborbeck zum Ausdruck bringen.

Lenka Filipová  (Foto: Archiv von Lenka Filipová)
Nun aber zu Ihren Reaktionen auf unser Programm. Ralf Urbanczyk aus Eisleben bedauert, dass sein Wohnort auch in den letzten Tagen in der toten Zone des Senders von Radio 700 / Radio 360 gelegen habe, so dass er weiterhin zum Hören unserer Sendung auf das Internet ausweichen müsse. Zum Programm bemerkt er:

„Die Meldung in den Nachrichten, dass der tschechische Antidrogenkoordinator die Trennung in legale und illegale Drogen aufheben will, begrüße ich. Eine solche Unterscheidung verharmlost meines Erachtens Gifte wie Alkohol oder Nikotin, indem Unterschiede suggeriert werden, die es so gar nicht gibt. Außerdem werden immer neue Stoffe als Drogen missbraucht, so dass eine solche Unterscheidung sowieso kaum praktikabel ist. Vielleicht ist das auch ein Schritt zur Bekämpfung der Drogenkriminalität, die in meinen Augen das schlimmere Übel ist. Und gut gefallen haben mir die beiden Musikstücke von Lenka Filipová, die Sie am Ende des Programms noch gespielt haben.“

Bei Alfred Albrecht aus Emmendingen ist das Geschichtskapitel auf Interesse gestoßen, in dem wir über die Bewachung der Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Österreich zur Zeit des Eisernen Vorhangs berichtet haben:

„Ihr Bericht über die Grenze zu Österreich hat mich sehr erstaunt und zugleich erschüttert. Ich wusste auch nicht, dass diese Grenze wesentlich mehr Todesopfer gefordert hat als die innerdeutsche.“

Das Jahr 2013 geht seinem Ende zu. Ich hoffe, Sie haben schon alle acht QSL-Karten der diesjährigen Serie beisammen. Wir bringen dazu jetzt die letzte Sendefolge, darin haben wir mit dem Mitarbeiter des Nationalen Technikmuseums, Michal Plavec, über die Flugzeuge aus tschechischer und tschechoslowakischer Produktion gesprochen. Michal Plavec erzählt über die jüngste der Maschinen, die unsere QSL-Karten schmücken:

L-410 Turbolet  (Foto: Archiv des Nationalen Technikmuseums)
„Gegenwärtig spricht man sehr oft über zwei militärische Übungsflugzeuge und leichte Kampfflugzeuge aus einst tschechoslowakischer Produktion: Aero L-39 Albatros und Aero L-159 Alka. Sehr wenig spricht man aber über eine Maschine, die zurzeit wohl die am meisten verbreitete tschechoslowakische Maschine in der Welt ist, und zwar die L-410 Turbolet. Sie wurde Ende der 1970er Jahre von Konstrukteuren in Kunovice entwickelt. Anfang der 80er sind die ersten Varianten von diesem kleineren Turboprop-Transportflugzeug gestartet. Es handelt sich um ein zweimotoriges Flugzeug mit einem Dreirad-Fahrgestell, das Platz für höchstens 20 Personen bietet.“

L-410 Turbolet  (Foto: Dmitry A. Mottl,  Free Domain)
Bereits in den 1980er Jahren hatte sich die L-410 in der Sowjetunion als Verkehrsflugzeug für eine kleinere Anzahl von Reisenden auf kurzen und mittleren Strecken gut bewährt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde ein Teil dieser Maschinen vor allem nach Afrika und Südamerika verkauft. Und gerade dort ist die L-410 Turbolet heute eines der beliebtesten kleinen Verkehrsflugzeuge.

„Kennzeichnend für das Flugzeug ist unter anderem, dass es über die Fähigkeit zu Kurzstarts und kurzen Landungen verfügt. Zudem verträgt es große Wetterumschwünge, die für Afrika und Südamerika typisch sind, sehr gut. Die früheren Hersteller haben mit der Maschine weiterhin viel zu tun. Denn die Produktion, Revision sowie die Reparaturen der Motoren M-601, die die Maschinen antreiben, bietet bis heute Arbeit für mehrere Fabriken in Tschechien. Auch neue Fahrgestelle und weitere Teile werden immer noch produziert. Laut Schätzungen sind noch heute rund 800 dieser Maschinen in Betrieb.“

Flugzeug L-610  (Foto: Jan Kubík,  Wikimedia CC BY 3.0)
Die Produktion selbst wurde allerdings schon Anfang der 1990er Jahre beendet.

„Es gab den Versuch, das größere Flugzeug L-610 zu bauen, das an den Vorgängertyp anknüpfen sollte. Es war das größte Verkehrsflugzeug, das je in der Tschechoslowakei hergestellt wurde. Es wurden jedoch nur einige Maschinen produziert. Es gelang nicht, eine Serienproduktion durchzusetzen. Dadurch geriet auch die Fabrik in Probleme. Heute werden dort die alten Maschinen modernisiert, neue aber werden nicht mehr produziert. Gewissermaßen als Nachfolger könnte aber das neue Verkehrsflugzeug vom Typ Evektor EV-55 an die Tradition anknüpfen. Es befindet sich aber immer noch in der Testphase. Die Serienproduktion wurde noch nicht aufgenommen.“

Foto: Kristýna Maková
Soweit Michal Plavec vom Nationalen Technikmuseum in Prag und soweit auch das heutige Hörerforum. Wir danken für Ihre Advents-, Weihnachts- und Neujahrsgrüße wie auch Wünsche und freuen uns auf ein Wiederhören im Jahr 2014. Wir sind weiterhin neugierig auf Ihre Zuschriften, bitte schreiben Sie uns an: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99, Prag 2, Tschechische Republik, oder elektronisch an [email protected]. Wir wünschen eine schöne Adventszeit!