Weihnachtswunsch des Priors des Benediktinerklosters in Prag-Brevnov Prokop Siostrzonek
Um einige Worte anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes bat Martina Schneibergova den Prior der Benediktinerabtei des heiligen Adalberts und der heiligen Margarete in Prag, Prokop Siostrzonek.
Der Prior begann seine Weihnachtswünsche mit einer Geschichte aus dem Leben der alten Mönche, an die auch der heilige Benedikt anknüpfte, nach dessen Regeln die Benediktiner im Prager Stadtteil Brevnov leben:
Ein junger Mönch hat Gemüse im Bach gewaschen, da kam ein älterer Ordensbruder zu ihm und fragte ihn danach, was er sich von der Morgenpredigt gemerkt habe. Der Mönch antwortete: "Nichts". "Warum gehst du dorthin, wenn du dir sowieso nichts merkst?", fragte der alte Mönch seinen Ordensbruder. Und der junge Mönch schaute auf den Korb mit dem Gemüse und sagte: "Bruder, siehst du das Gemüse? Das Wasser wäscht es, es bleibt nichts daran kleben, also ist das Gemüse doch sauber."
Prior Siostrzonek fügte hinzu:
"Ich möchte dies auf das bevorstehende Weihnachtsfest beziehen. Ich glaube, dass jeder der Hörer während der Feiertage viele Veranstaltungen und Begegnungen erleben, viele Worte hören und viele Delikatessen genießen wird. Es kann sein, dass wir nach Weihnachten alles vergessen werden, was gesagt wurde, wie was geschmeckt und geduftet hat. Am wichtigsten aber ist, dass wir rein, dass wir erfüllt vom Frieden bleiben. Aus dem Grund kann man an unseren Benediktinerklöstern häufig die Überschrift "Pax" - d. h. Frieden - lesen, und das ist das Wichtigste, was wir uns von den Feiertagen und von allen erlebten festlichen Augenblicken mit in das Alltagsleben hinübernehmen sollten."