Weltjugendtag 2005: Ein wichtiger Schritt zur Vertiefung der deutsch-tschechischen Kontakte in der Jugendarbeit

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Der XX. Weltjugendtag der katholischen Kirche in Köln ist vorbei - und neben dem großen Aufräumen am "Marienfeld", wo Papst Benedikt XVI. am 21. August 2005 die Abschlussmesse mit über einer Millionen Gläubigen feierte, beginnt auch die Aufarbeitung des Mega-Events. Sebastian Kraft ist der Frage nachgegangen, welche Nachwirkungen die Begegnungen am Weltjugendtag für die deutsch-tschechische Jugendarbeit haben könnten.

Der Weltjugendtag schien oft nur eine große Party zu sein, in der Inhalte nur oberflächlich angekratzt werden. Vor dem eigentlichen Weltjugendtag in Köln fanden aber in ganz Deutschland die "Tage der Begegnung" statt, zu denen die ausländischen Gäste in die einzelnen Pfarreien zu einem kulturellen Austausch eingeladen wurden. Über positive Erfahrungen bei dieser fünftägigen Begegnung berichtet Pater Stiegler, Leiter des Salesianerzentrums Don Bosco in Regensburg, das 27 Jugendliche aus Plzen / Pilsen zu Gast hatte. Die Tage hätten wesentlich zum Abbau von Vorurteilen beigetragen und bei vielen Jugendlichen auf beiden Seiten eine neue Basis zum Entdecken der anderen Kultur geschaffen. Kann dieses Interesse aber auch auf längere Zeit gehalten werden? Dazu der Salesianerpater:

"Ich denke schon. Dieses harmonische Miteinander hat Appetit gemacht, hier weiter zu arbeiten und diesen Austausch zu pflegen. Es ist sogar noch ein zweites diözesanes Jugendzentrum an uns herangetreten, mit dem Wunsch, dass wir mit Ihnen ebenfalls eine Partnerschaft begründen und mehr Austausch pflegen, auch in kultureller und sportlicher Hinsicht."

Pater Stiegler sieht in seiner deutsch-tschechischen Begegnung beim Weltjugendtag eine Initialzündung, von der beide Seiten profitieren können. Daniela Safarikova aus dem mährischen Sumperk organisierte für den katholischen Jugendverband Aktion West-Ost ebenfalls eine deutsch-tschechische Begegnung auf der Jugendburg Gemen. Ob daraus tiefe Freundschaften werden macht sie vor allem von einem Faktor abhängig:

"Gleich nach der Begegnung sind alle Leute neugierig, was daraus wird und möchten dafür etwas machen, aber während des Jahres lässt die Stimmung nach und meistens hängt es dann von einzelnen Leuten ab, ob weitere Kontakte entstehen oder nicht."

Von einzelnen Leuten hing sicherlich auch die Organisation des tschechischen Zentrums in Köln als Anlaufstelle für 3000 Pilger aus den acht böhmischen und mährischen Diözesen ab. Einer davon war Jan Balik, der Leiter der Jugendsektion der Tschechischen Bischofskonferenz:

"Aus der Erfahrung der vergangen Weltjugendtage kann ich sagen, dass die Kontakte zwischen der deutschen und tschechischen Jugend bleiben werden. Natürlich nicht alle, aber sicherlich viele. Auch will ich daran erinnern, dass unsere tschechischen Diözesen schon viele Kontakte nach Deutschland haben, auf denen die Begegnungen des Weltjugendtags aufgebaut wurden. Diese wurden nun gefestigt und vertieft - und das finde ich sehr gut."