Wenige ABC-Schützen in Schulen Tschechiens
Der Schulbeginn steht vor der Tür. Schon an diesem Mittwoch, dem 1. September, erschallen wieder Schulglocken und Schüler von 6 bis 18 Jahren setzen sich auf ihre Schulbänke. Allerdings: In den ersten Klassen wird es ziemlich leer sein. Markéta Maurová berichtet.
"Der Hauptgrund für die Abnahme der Erstklässler ist der allgemeine Rückgang der Bevölkerung in der Tschechischen Republik und eine niedrige Geburtsrate in den vergangenen Jahren", erklärt die Ursache Michaela Klenhova vom Institut für Informationen im Bildungswesen.
Besonders brennend ist das Problem in Dörfern und Kleinstädten, wo viele Schulen geschlossen bzw. zusammengelegt werden. Dies bestätigt auch Milos Rousek, Direktor der Grundschule in Jirkov, einer kleinen Stadt in Nordwestböhmen: "In diesem Jahr ist die Zahl der Erstklässler zum ersten Mal deutlich gesunken. Wir hatten im vergangenen Jahr zwei erste Klassen mit 24 und 25 Schülern. In diesem Jahr ist die Zahl wesentlich niedriger. Wir haben wieder zwei Klassen, in diesen sind jedoch nur noch jeweils 17 Kinder."Die Schulen müssen daher um ihre Schüler kämpfen. Mittel dazu sind etwa finanzielle Beiträge zu Fahrtkosten bzw. zum Mittagessen. Welche Methoden nutzt man in Jirkov?
"Wir bemühen uns, das Angebot für Eltern zu verbessern. In diesem Jahr werden wir einen Tag der offenen Tür veranstalten. Es hängt aber auch von der Aufteilung des Schulbezirks ab, über die die Gemeinde entscheidet. Da jedoch der Rückgang alle Schulen betrifft, ist es nicht einfach, dieses Problem zu lösen."
Wie das Schulministerium auf die komplizierte Lage reagiert, erklärt Michaela Klenhova: "Das Schulministerium löst die Lage dadurch, dass mehrere Schulen zusammengelegt werden. Kleinere Schulen werden größeren unterordnet und einige Schulen werden allmählich geschlossen."