Werke von Josef Sudek besuchen im Rahmen der "tschechischen Kultursaison" Paris
Im "Europäischen Haus der Fotografie" in Paris kann man seit Dienstag Werke eines der bedeutendsten tschechischen Fotografen besichtigen.
Was wäre die tschechische Fotographie ohne Josef Sudek? Es gibt wohl kaum einen Fotografen, der mit soviel Ausdauer und Geduld Prag in den unterschiedlichsten Stimmungen und zu den unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten erfasst hätte. Eines der großen Geheimnissen von Josef Sudek, der als 21jähriger im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte, war dabei das Warten auf das richtige Licht.
Im Rahmen der "tschechischen Kultursaison", die seit Ende Juni in Frankreich läuft, werden einige von Sudeks bekannten Prag-Fotografien jetzt in Paris gezeigt. Die Ausstellung unter dem Titel "Panorama-Prag" fasst 60 Original-Fotografien aus dem gleichnamigen Zyklus zusammen, der erstmals im Jahr 1958 ausgestellt wurde. Entdecken können die Besucher des "Europäischen Hauses der Fotografie" auf den Fotos in einem ungewöhnlichen länglichen Format nicht nur, wie beliebte Prager Plätze im Prager Zentrum in den 50er Jahren aussahen. Auch Außenbezirke der tschechischen Hauptstadt sind in dem Zyklus zu sehen.
Auch wenn das Werk Sudeks vor allem mit Prag verbunden wird, nahm der Fotograf seit den 1920er Jahren auch Porträts und Stilleben auf.
Parallel zu der Sudek-Ausstellung, die noch bis zum 20. Oktober im "Europäischen Haus der Fotografie" in Paris besichtigt werden kann, können sich die Bewohner und Gäste der französischen Hauptstadt auch noch in einer anderen Ausstellung mit tschechischer Fotografie vertraut machen. Im Pariser Tschechischen Zentrum läuft noch bis zum 28. September eine Ausstellung unter dem Titel "Der Akt in der zeitgenössischen tschechischen Fotografie".
Bei der tschechischen Kultursaison, die derzeit in Frankreich läuft, handelt es sich um die größte Schau tschechischer Kultur im Ausland in den vergangenen zehn Jahren.