Wie viel war es? Diskussionen um tschechischen Reallohnzuwachs
In Tschechien wird über die Frage diskutiert, um wie viel der Reallohn zwischen 2007 und 2015 gestiegen ist. Die Beratungsgesellschaft und Personalagentur Trexima hat nun den des britischen Gewerkschaftsdachverbandes widersprochen.
Die Zahlen von Trexima hält auch der tschechische Gewerkschaftsdachverband ČMKOS für realistischer. Zu Beginn und zum Ende des Betrachtungszeitraums sei der Lohnzuwachs markant gewesen sei, sagte Gewerkschaftsboss Josef Středula. Die meiste Zeit jedoch hätten die Arbeitsentgelte stagniert. Für 2016 erwartet Středula einen Reallohnzuwachs von 3,5 Prozent.
2007 lag der durchschnittliche Nominallohn bei knapp 21.000 Kronen, bis 2015 stieg er auf 26.467 Kronen (etwa 980 Euro). Würde man null Prozent Inflation zugrunde legen, wäre der Reallohn im vergangenen Jahr nur bei 22.586 Kronen gelegen.
Deutlich schlechter fallen die Zahlen allerdings beim realen Stundenlohn aus. In dem Fall wird der Reallohn noch in Bezug zur Zahl der tatsächlichen geleisteten Arbeitsstunden gesetzt. Unter diesen Voraussetzungen gab es zwischen 2007 und 2015 praktisch keine Steigerung. Innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gehört Tschechien damit zu den Ländern mit dem am langsamsten wachsenden realen Stundenlohn. Zwischen 2000 und 2007 war das Land in dieser Statistik noch an der Spitze gelegen, mit einem durchschnittlichen Zuwachs von fünf Prozent pro Jahr.