WM-Viertelfinale: Dominik versus Dominik
Bei der Eishockey-WM trifft die tschechische Nationalmannschaft im Viertelfinale am Donnerstagabend auf Deutschland. Für den tschechischen Stürmer Dominik Kubalík hat das Spiel einen besonderen Reiz: Er steht auf dem Eis seinem Freund aus der Kindheit gegenüber, und zwar Dominik Kahun.
„Es war ein Tor im Finale bei den olympischen Spielen. Damit hat sich für mich ein Traum erfüllt. Nach dem verlorenen Finale waren wir aber alle im ersten Moment traurig.“
Trotzdem hat sich Dominik Kahun sehr über die Silbermedaille gefreut. Nach dem Erfolg in Pyeongchang kam aber erst einmal ein Tief. Bei der anschließenden WM in Dänemark reichte es für die Deutschen gerade einmal für Rang elf. Bei der diesjährigen WM hat die DEB-Auswahl nun erst einmal das Viertelfinale erreicht, Dominik Kahun dazu für die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks:„Wir haben hier ein anderes Team als bei der WM vor einem Jahr. Diesmal sind auch einige NHL-Spieler mit dabei, auch wenn vielleicht nicht so viele, wie in den anderen Mannschaften. Wir sind super gestartet, und jetzt setzen wir das fort.“
Nach dem letzten Gruppenspiel gegen Finnland ahnte Dominik Kahun jedoch noch nicht, dass es im ersten Aufeinandertreffen der K.o.-Runde gegen Tschechien geht. Für den Angreifer von den Chicago Blackhawks ist das ein ganz besonderer Gegner, denn er stammt ursprünglich aus Planá / Plan bei Marienbad. Dazu kommt noch, dass ihm als Angreifer bei den Tschechen sein Kindheitsfreund Dominik Kubalík gegenübersteht. Dieser zeigte sich wiederum begeistert von der kommenden Begegnung.
„Ich freue mich sehr darauf. Denn Dominik kenne ich seit Jahren, wir haben gemeinsam in der Schülerkategorie gespielt. Wir haben uns auch schon geschrieben. Ich bin davon überzeugt, dass Dominik eigentlich doch mehr Tscheche als Deutscher ist.“Der 23-jährige Kubalík stammt aus Plzeň / Pilsen. Von der fünften bis siebten Klasse spielte er mit Kahun im selben Team in Marienbad. Später gingen die beiden jedoch getrennte Wege. Dominik Kahun:
„Ich war fünf Jahre alt, als wir nach Deutschland umgezogen sind. Ich fing jedoch in Marienbad mit dem Eishockey an, habe später aber nur noch in Deutschland gespielt.“
Seit dieser Saison steht Kahun jedoch für den NHL-Klub Chicago Black Hawks auf den Kufen. Kubalík hingegen steht immer noch in Europa unter Vertrag, derzeit spielte er für den HC Ambri-Piotta und ist Top-Scorer der Schweizer National League. Doch auch er plant über kurz oder lang einen Wechsel in die NHL. Im Moment konzentriert er sich aber auf das WM-Viertelfinale und den anstehenden Schlagabtausch mit seinem Freund aus Kindertagen.
„Wenn man gegen jemand spielt, den man kennt, ist die Motivation schon ein bisschen größer. Dominik Kahun ist einer der besten Spieler des Teams. Man muss also auf ihn aufpassen.“