Wochenschau
In der Wochenschau hat Thomas Kirschner für Sie einen Überblick über die wichtigsten Meldungen der vergangenen Woche zusammengestellt.
Am vergangenen Wochenende fand in Prag der Parteitag der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) statt. Auf dem Programm stand u.a. die Wahl der Parteiführung. Der bisherige ODS-Chef Mirek Topolanek wurde dabei mit sehr gutem Ergebnis im Amt bestätigt. Er wolle alles dafür tun, dass die ODS die nächste Parlamentswahl gewinne, sagte Topolanek nach der Wahl. Die oppositionelle ODS liegt in der Wählergunst derzeit weit vor den Regierungsparteien an erster Stelle.
Letzte Wehrpflichtige Tschechiens verabschiedet
Mit einer Feier auf der Prager Burg verabschiedete Verteidigungsminister Karel Kühnl am Montag offiziell die letzten Wehrdienstleistenden aus der tschechischen Armee. Mit ihrem Ausscheiden zum Jahresende endet nach 140 Jahren die Wehrpflicht in Tschechien, das ab 2005 nur noch über eine Berufsarmee verfügen wird. Die Militärpflicht für Männer zwischen 18 und 60 Jahren bleibt zwar auch weiterhin bestehen, kann aber in Zukunft nur mehr bei einer Bedrohung der Souveränität oder der demokratischen Ordnung Tschechiens aktiviert werden.
Pisa-Studie: Junge Tschechen sind gut in Mathematik und Naturwissenschaften
Am Dienstag wurden die Ergebnisse der OECD-Schulforschung, der so genannten Pisa-Studie der tschechischen Öffentlichkeit vorgestellt. Tschechische Schüler schneiden darin in Mathematik und den Naturwissenschaften gegenüber ihren Altersgenossen in anderen Ländern überdurchschnittlich gut ab. Schwächen zeigen die jungen Tschechen der Studie zufolge jedoch vor allem im Textverständnis. Eines der Gesamtergebnisse des Vergleichs von Schülern aus 40 Ländern ist, dass nicht die staatlichen Bildungsausgaben, sondern das gesamtgesellschaftliche Bildungsniveau ausschlaggebend für das Abschneiden der Schüler ist.
Zuzana Navarová ist totAm Dienstagmorgen ist nach schwerer Krankheit die tschechische Sängerin und Liedermacherin Zuzana Navarova im Alter von 45 Jahren gestorben. Navarova galt als eine der profiliertesten und beliebtesten Musikerinnen der alternativen Szene. Ihre Karriere begann sie 1980 mit der Gruppe Nerez, zuletzt war sie mit lateinamerikanisch beeinflusster Musik zusammen mit der Band Koa erfolgreich. Zuzana Navarova ist mit vielen tschechischen Musikpreisen ausgezeichnet worden.
Polnischer Präsident Kwasniewski auf Staatsbesuch in Prag
Zu einem zweitägigen Staatsbesuch hielt sich am Dienstag und Mittwoch der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski in Prag auf. Neben Gesprächen mit hochrangigen Vertretern des Staates nahm Kwasniewski aus den Händen seines tschechischen Amtskollegen Vaclav Klaus den Orden des Weißen Löwen, die höchste tschechische Auszeichnung, entgegen. Der Besuch gab auch den Anlass, eine Sammlung hebräischer Handschriften und anderer Dokumente zurückzugeben, die die von der Gestapo während des zweiten Weltkriegs in Wroclaw/Breslau gestohlen und nach Prag gebracht worden waren. Thema der Unterredungen war auch die Lage in der Ukraine. Noch am Montag hatte Kwasniewski als Unterhändler der Europäischen Union an den Gesprächen am Runden Tisch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew teilgenommen.
Fünf Tote bei Zusammenstoß von Zug und Militärtransport in MährenBeim Zusammenstoß eines Schnellzuges mit einem Militärtransporter nahe der mährischen Stadt Prostejov sind fünf Soldaten einer tschechischen Elite-Einheit getötet worden. Acht weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Nach Polizeiangaben war der Militärlastwagen unmittelbar vor dem mit hoher Geschwindigkeit herannahenden Zug auf die Gleise des unbeschrankten Bahnüberganges gefahren, obwohl die Warnlampen rot gezeigt hätten. In dem Armeefahrzeug befanden sich elf Soldaten einer Eliteeinheit, die unter anderem auch in Afghanistan eingesetzt wurde
Prager Senat bewilligt Steuererleichterungen für Familien
Der Senat, die Obere Kammer des tschechischen Parlaments, hat am Donnerstag Steuererleichterungen für Familien mit Kindern genehmigt. Diese sollen ab Anfang kommenden Jahres für jedes Kind 6000 Kronen, das sind etwa 200 Euro, von der Steuer absetzen können. Experten zufolge bedeutet dies vor allem eine Entlastung für kinderreiche Familien mit niedrigem Einkommen.