Wochenzeitschrift Respekt: Antirassismus-Konferenz brachte ideologische Orgien
"Die Antirassismus-Konferenz brachte ideologische Orgien", "Die Konferenz brach zusammen" - mit diesen Schlagzeilen fassten zwei tschechische Wochenzeitschriften die Resultate der Antirassismus-Konferenz zusammen, die am vergangenen Samstag in Durban in der Republik Südafrika zu Ende ging. Mehr dazu von Martina Schneibergova.
Der tschechische Außenminister Jan Kavan, der die tschechische Delegation auf der Konferenz in Durban leitete, erklärte am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, es sei eine komplizierte Kompromisslösung gefunden worden, auch wenn man zugeben müsse, dass nicht alle davon begeistert gewesen seien. Kavan zufolge werden die verabschiedeten Dokumente der UNO ermöglichen, entsprechende Maßnahmen zu treffen, um Probleme, die mit Rassismus verbunden sind, zu lösen.
Die renommierte tschechische Wochenzeitung Respekt berichtete über den Verlauf sowie die Resultate der Konferenz in einem Artikel mit dem Titel "Die Antirassismus-Konferenz brachte ideologische Orgien". Der in Südafrika lebende Kommentator stellt einleitend fest, auf der Konferenz strahlten ehemalige "enfants terribles" der Weltpolitik, deren Politik eher Embargos, Sanktionen und internationale Isolierung verdient hat als die Aufmerksamkeit der Medien. Es fehlten weder eine endlose Rede von Fidel Castro, noch organisierte "spontane" Demos der Gewerkschafter, wobei der kubanische Führer soziale Unterschiede als eine Form des Rassismus bezeichnete. Nach antiisraelischer Rhetorik Arafats schwiegen westliche Delegierte, alle andere klatschten. Die Konferenz in Durban wurde allmählich von antijüdischen Pamphleten begraben, hieß es in dem Artikel.
Ein größeres Hindernis als bigotter Rassismus stellten der Wochenzeitung Respekt zufolge in Durban die unterschiedlichen Weltanschauungen dar. Kuba, der Iran, Libyen, die Palästinenser und deren Freunde denken immer noch im Rahmen einer Umverteilung und der Grenzlinien, die die Welt in den reichen Norden und den armen Süden teilen. Delegierte aus dem Westen begriffen in Durban einiges über die Rolle der UNO in der heutigen Welt und vor allem die Tatsache, dass die UNO aufhört sie zu verstehen. Die Konferenz hat jedoch auch Positives gebracht, schrieb der Autor. Israel hat endlich erfahren, wo die Sympathien der USA liegen. Kann man sich jedoch die Begeisterung vorstellen, mit dem der US-Kongress die Bezahlung der US-Schulden der UNO verabschieden wird - stellt der Kommentator abschließend die Frage und fügt hinzu: Jemand muss doch auch die nächsten linken Orgien finanzieren.
Die Wochenzeitschrift Tyden stellte in ihrem Artikel über die Antirassismus-Konferenz fest, dass deren Bedeutung eher darin besteht, dass sie als Übungsraum für Diplomaten diente, die wenigstens eine Abschlussdeklaration billigen wollte, die der ganzen Veranstaltung Sinn verleihen würde. Die Träumer wünschten sich, im symbolischen Südafrika den Start einer Arche vieler Rassen zu sehen, die an den berühmten Star Trek erinnern würde. Der Start fand nicht statt, da es dort keinen Star Trek gegeben hat, hieß es im Kommentar im Tyden.