Wort des Jahres 2013: „viróza“
Willkommen bei Tschechisch gesagt. Auch in Tschechien ist es mittlerweile Tradition, ein Wort des vergangenen Jahres zu wählen. Dies ist dann also ein Wort, das für ein wichtiges Thema des Jahres steht oder irgendwie charakteristisch erscheint.
Die Wahl beruht auf einer öffentlichen Umfrage der Tageszeitung Lidové noviny, diese wird seit acht Jahren ausgeschrieben. Während im Vorjahr die Wortneubildung zlojed gesiegt hatte, ist nun ein allgemein bekanntes Wort zum Ausdruck des Jahres 2013 gekürt worden: viróza, also die Viruserkrankung. Allerdings gelangte das Wort nicht etwa wegen einer Grippewelle in die Medien, sondern in einem ganz anderen Kontext: Bei der Präsentation der böhmischen Kronjuwelen anlässlich des Amtsantritts von Miloš Zeman machte der Staatspräsident einen betrunkenen Eindruck und sorgte für Aufruhr in der Öffentlichkeit. Die Präsidialkanzlei erklärte die Indisposition Zemans einen Tag später damit, dass dieser an einer Virusinfektion – viróza gelitten habe. Seitdem wird der Ausdruck viróza etwas bösartig auch als Synonym für Betrunkenheit genutzt. In der Umfrage erhielt er beinahe 2800 Stimmen.
Mit nur 225 Stimmen, und daher weit abgeschlagen, belegte ein Wort den zweiten Platz, das sich auf den ehemaligen Staatspräsidenten Václav Klaus bezieht. Es ist der Begriff Amnestie – amnestie, Klaus hatte am 1. Januar 2013 eine solche ausgerufen. Auf dem dritten Rang liegt dann erneut Präsident Zeman, und zwar mit dem Wort Experte – odborník. Dies bezieht sich auf die von Zeman gebildete Expertenregierung. Viele Kritiker werfen dem Staatsoberhaupt vor, bei den Ministern handle es sich mehr um dessen Freunde als um tatsächliche Experten.
Mit nur 225 Stimmen, und daher weit abgeschlagen, belegte ein Wort den zweiten Platz, das sich auf den ehemaligen Staatspräsidenten Václav Klaus bezieht. Es ist der Begriff Amnestie – amnestie, Klaus hatte am 1. Januar 2013 eine solche ausgerufen. Auf dem dritten Rang liegt dann erneut Präsident Zeman, und zwar mit dem Wort Experte – odborník. Dies bezieht sich auf die von Zeman gebildete Expertenregierung. Viele Kritiker werfen dem Staatsoberhaupt vor, bei den Ministern handle es sich mehr um dessen Freunde als um tatsächliche Experten.
Neben der Öffentlichkeit wählte auch die Redaktion von Lidové noviny ein Wort des Jahres. Sie hielt das Wort realizace– Realisierung für das vergangene Jahr kennzeichnend. So bezeichneten Staatsanwälte eine Polizeiaktion, bei der mehrere Vertraute und Parteifreunde von Premier Petr Nečas festgenommen wurden und die zum Sturz der damaligen Regierung führte. Soweit das Jahr 2013 in der tschechischen Sprache. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!