Wurzeln in Prag, Domizil in New York und Faible für Latin-Musik
Nach einem knappen Jahr gab sie Anfang dieser Woche ihr zweites Konzert in Prag -die gebürtige Tschechin, seit langem auch Amerikanerin, die nun New York zu ihrem Wahldomizil gemacht hat. Dort wird sie als eine der aufregendsten Künstlerinnen der Latin-Musik-Szene gefeiert. Dieser Tage war sie auf einer Tournee durch Tschechien und die Slowakei – Marta Topferova:
„Nach dem Umzug in die USA hat für mich ein neues Leben begonnen. Angezogen hat mich die lateinamerikanische Musik, weil ich mich besonders verbunden mit den Emigranten fühlte, unter denen die Spanischsprachigen am stärksten vertreten waren. Sowohl Sprache als auch Musik haben es mir angetan. Sie sind sozusagen meine dritte Heimat geworden.“
Ihre musikalische Grundausbildung erwarb Marta Topferova in Prag – in einem Mädchenchor sowie im klassischen Klavier- und Gitarrenunterricht. Mit elf Jahren siedelte sie mit ihrer Mutter und Schwester in die USA um. Bei späteren Studienaufenthalten lernte sie viel mehr dazu: In Spanien, wo sie sich dem Flamenco widmete, weiter in Mexico, Kuba und Puerto Rico, Exil-Venezuelaner haben ihr das Spiel auf der viersaitigen Laute Cuatro beigebracht.
Die 33-jährige Marta Topferova ist innerhalb der US-amerikanischen Latino-Gemeinde offenbar in ihrem Element, hier hat sie auch Spitzenmusiker gefunden, die sie begleiten. Im Repertoire hat sie ein beachtlich breites Spektrum der Andenmusik, die sie in eigenen originellen Arrangements, darunter auch jazzig und in kammermusikalischer Instrumentierung präsentiert.
Die in der Stadt an der Moldau getaufte Tschecho-Amerikanerin hat bis jetzt insgesamt vier CDs auf ihrem Konto. Bis auf wenige Ausnahmen stammen die Texte ihrer Songs allesamt aus ihrer eigenen Feder. Ihre dritte CD „La Marea“, also die Gezeiten, wurde von der Sunday Times als eines der schönsten Alben des Jahres 2005 bezeichnet. Aber auch die zwei Jahre später erschienene „Flor Nocturna“, Nachtblume, war sehr erfolgreich. Martas dunkle Altstimme erträgt jeden Vergleich mit den großen lateinamerikanischen Sängerinnen.