Zatec/Saaz an der Eger
In der heutigen Ausgabe des Regionaljournals bringen wir Sie nach Zatec/Saaz an der Eger. In dieser nordböhmischen Stadt haben die Bürger Initiative ergriffen und wollen sich auf den Saazer Weg zu einer besseren Zukunft mit geklärter Vergangenheit begeben. Mehr darüber erfahren Sie in den folgenden Minuten mit Dagmar Keberlova.
Die Menschen, welche die Stadt Zatec gerne haben, sind die Väter der Idee, die Vereinigung der Gebürtigen und Freunde der Stadt zu gründen. Beweggründe gab es genug, erzählte mir einer der Begründer, Petr Simacek, der auch Direktor der Vereinigung ist. Zusammen mit weiteren Freunden haben sie den Kulturkreis Saaz in Roth Kontakt aufgenommen, mit dem sie eng zusammenarbeiten. Der Saazer Weg will nicht nur die dunklen Stellen der Geschichte aufarbeiten, sondern auch ihrer Stadt die Wichtigkeit zurückgeben, die sie einst hatte. Ich habe den Koordinator für Deutschland, Herrn Otokar Löbl angerufen und ihn gefragt, warum er aber auch andere aus Deutschland diese Initiative unterstützen:
Was aber planen die Mitglieder auf tschechischer Seite? Wie mir der Direktor Petr Simacek mitgeteilt hat, wird die Stadt ab dem kommenden Jahr wieder zur Bezirksstadt und in diese Richtung gehen auch die Bemühungen der Saazer:
"Man kann sagen, dass wir uns dafür einsetzen, dass nach Saaz Ämter verlegt werden, so dass die Stadt wieder ihr Antlitz, ihre Bedeutung wiedererlangt und ihren Einfluss in der Region des Hopfenanbaus halten kann. Zu dieser Region gehören drei oder vier Bezirke, wo überall unser Saazer Hopfen angebaut wird."
Doch nicht nur in die Zukunft, sondern auch in die nicht einfache Vergangenheit richten sich die Blicke der Saazer Freunde. Die Aufarbeitung der Geschichte haben sie in ihrem Programm festgehalten und diese sei ihrer Meinung nach unerlässlich für die Zukunft. Wie sehr die Menschen ihre Stadt lieben, hatte man meinen beiden Interviewpartnern zufolge dem ersten Treffen anmerken können, dass am vergangenen Wochenende in Zatec stattgefunden hatte. Otokar Löbl hierzu:
Aus Deutschland waren Petr Simacek zufolge nicht allzu viele dabei, eine größere Beteiligung sei aber zum Treffen im Jahre 2004 zu erwarten, bei dem die Millenniumsfeier des Bestehens der Stadt ansteht. Das Bewahren alter Tradition und die Gestaltung der Zukunft verlangt aber auch die junge Generation. Gelingt es der Vereinigung, junge Leute anzuziehen?
Petr Simacek organisierte einen Wettbewerb für junge Leute in Zatec und war ganz stolz auf die jungen Teilnehmer. Obwohl Jugendliche oft von der älteren Generation hören, dass sie lieber von Zatec wegziehen sollten, zeigte sich, dass sich diese jungen Leute eine Zukunft in ihrer Stadt vorstellen können.
"Ich kann ihnen sagen, dass ich stolz war auf die Kinder und Studenten, die sich weniger um die Meinungen ihrer Eltern kümmern, in der Stadt bleiben, und eine Zukunft aufbauen wollen. Aber wir versuchen auch, etwas für die jungen aktiv zu tun, um sie hier halten zu können. So bemühen wir uns, Investoren für unsere Stadt zu finden, denn mit ihnen kommt Arbeit in unsere Region.