Zwei Jahre danach: Untersuchungen zum Zugunglück von Studénka abgeschlossen
Vor fast genau zwei Jahren kam es im nordmährischen Studénka zu einem der schwersten Unfälle in der Geschichte der Tschechischen Eisenbahn. Ein internationaler Schnellzug krachte in die Trümmer einer kurz zuvor eingestürzten Brücke. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Ein Sonderteam der Polizei hat nun seine Untersuchungen zu der Katastrophe abgeschlossen und Schuldige benannt.
Der Unfall hätte verhindert werden können. So lautet das Fazit des Sonderermittlungsteams der Polizei, das am Donnerstag seine Untersuchungsergebnisse vorgestellt hat.
Radek Ondruš, Anwalt der Firma Bögl & Krýsl, für die fünf der Beschuldigten arbeiten, ist mit den Untersuchungsergebnissen nicht einverstanden. Den schwarzen Peter will Ondruš an die Tschechischen Bahnen weitergeben:
„Wenn die Bahnaufsichtsbehörde eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorgeschlagen und die Bauaufsichtsbehörde sie verfügt hätte, dann wäre der Zug entweder zum Zeitpunkt des Einsturzes nicht am Unglücksort gewesen, oder er hätte rechtzeitig anhalten können.“Ondruš wird nun vor Gericht beweisen müssen, dass seine Klienten nicht die Hauptschuldigen für das Zugunglück von Studénka sind. Die Staatsanwaltschaft von Nový Jičín hat angekündigt, innerhalb eines Monats Anklage zu erheben. Den Beschuldigten drohen dann Haftstrafen von bis zu fünf Jahren.
Unterdessen hat eine Bürgervereinigung von Geschädigten und deren Angehörigen nahe der mittlerweile fertig gestellten Brücke mit Bauarbeiten an einem Denkmal für die Opfer begonnen.