„Zwischen Hochzeit und Begräbnis“ - Tschechien im Viertelfinale der Eishockey-WM
Das tschechische Team hat bei der Eishockey-WM in Weißrussland das Viertelfinale erreicht und dort ein Duell mit Russland vermieden. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte lautet: Die Schützlinge von Trainer Vladimír Růžička haben bisher noch nicht überzeugt.
Tatsächlich hat Tschechien alle bisherigen Spiele bis auf eines entweder um ein Tor gewonnen oder verloren. Zweimal siegte das Team dabei in Overtime und zweimal verlor es im Penalty-Schießen.
Der Sieg gegen Frankreich war aber auch in seiner knappen Form wichtig. Tschechien ist damit dem Turnierfavoriten Russland als Gegner im Viertelfinale ausgewichen. Als Dritter der Gruppe A trifft das Team nun auf den Zweiten der Gruppe B – und das sind die USA. Mannschaftskapitän Tomáš Rolinek gab sich am Dienstag noch zurückhaltend in seinen Äußerungen, was ihn und seine Mitspieler im Kampf um den Halbfinaleinzug erwarten könnte.„Ich habe die Amerikaner hier noch nicht spielen sehen und kenne nur ihre Ergebnisse. Sicher werden sie viel auf dem Eis unterwegs sein, das ist hier aber jede Mannschaft. Und sie sind natürlich Kämpferherzen. Wir müssen unseren tschechischen Spielwitz einbringen, aber vor allem müssen wir zurückfighten, uns aufopfern. Dann sind unsere Chancen groß“, so Rolinek.
Auch die Amerikaner haben bisher nicht restlos überzeugt. Zwar fertigten sie Gastgeber Weißrussland zum Auftakt mit 6:1 ab, unterlagen aber Russland mit demselben beziehungsweise umgedrehten Ergebnis. Auch gegen Lettland verloren sie, und Deutschland haben sie nur knapp besiegt.Der tschechische Nationaltrainer Růžička denkt aber vor allem an das Spiel seiner eigenen Mannschaft. Und er hegt dabei so seine Befürchtungen:
„Jeder Spieler muss die Aufgaben erfüllen, die festgelegt wurden. Und das nicht erst in den letzten drei Minuten, sondern von Anfang an. Wir müssen einfach die Pucks besser entlang der Bande spielen und mehr auf den Gegner gehen. Mir scheint es, als ob wir zu sehr abwarten. Es gibt aber nichts abzuwarten.“
Vladimír Růžička hat den gesamten Mittwoch, um seine Spieler auf das Viertelfinale gegen die USA einzustellen.„Ich glaube fest daran, dass sich die Spieler die Dinge bewusst machen. Sonst werden wir nicht bestehen können. Sich in die eigene Tasche zu lügen, lohnt nicht. Und ich werde sicher auch nicht um den heißen Brei herumreden“, sagte Růžička.
Ob der tschechische Trainer dann auch die richtigen Worte gefunden hat, das wird sich am Donnerstagnachmittag ab 15 Uhr mitteleuropäischer Zeit zeigen.