17. November: Tschechische und ukrainische Schüler und Künstler kreieren Samtenen Karneval
Der 17. November gilt in Tschechien als Staatsfeiertag. Alljährlich wird an dem Termin der Tag des Kampfes für Demokratie und Freiheit begangen. In den Prager Straßen finden am 17. November verschiedene Veranstaltungen statt, darunter auch ein Samtener Karneval.
Beim Samtenen Karneval handelt es sich um einen satirischen Maskenumzug. Dieser wird in diesen Tagen von tschechischen und ukrainischen Schülern vorbereitet. Weitere Interessenten kreieren die Masken in den öffentlichen Werkstätten im Zentrum Svitlo im Pfadfinderinstitut sowie in der Galerie der Hauptstadt Prag. Der Umzug wird sich am 17. November von der Kampa-Insel aus auf den Weg machen und über die Karlsbrücke und die Nationalstraße in den Campus Hybernská führen. Er wird die Situation der Ukrainer reflektieren, die schon seit neun Monaten gezwungen sind, vor dem Krieg zu flüchten.
Im Unterschied zu den vergangenen Jahren, wo mit Humor und Satire auf die brennendsten Probleme in Tschechien aufmerksam gemacht wurde, wird der Samtene Karneval in diesem Jahr eher poetisch gestaltet. Er wird sich auf das Thema des aktuellen russischen Kriegs gegen die Ukraine konzentrieren. Wie ist es, die Heimat zu verlassen und zu versuchen, in ein anderes Land zu flüchten, wo keine Gefahr droht? Was soll man als Erinnerung von zu Hause mitnehmen? Das Motto des diesjährigen Umzugs lautet „Ein Ausflug, der noch nicht beendet ist“. An den Vorbereitungen nehmen zwei Prager Gymnasien, eine Grundschule sowie die Öffentlichkeit teil.
Die Koordinatorin des Umzugs, Kateřina Ratajová, sagte, die Veranstalter möchten an die Solidarität beim Schutz der demokratischen Werte erinnern. Sie freue sich darüber, dass sich an den Vorbereitungsarbeiten auch Kollegen aus der Ukraine beteiligen. Denn sie hätten während der letzten acht Monate sehr viel für die Demokratie geopfert, so Ratajová.
Für die künstlerische Gestaltung des Samtenen Karnevals ist Josef Koblic verantwortlich. Co-Autorinnen sind die ukrainischen Künstlerinnen Masha Kovtun und Olga Krykum.
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