57. Internationales Filmfestival Karlovy Vary enthüllt erste Programmdetails
Zwei Monate vor Beginn des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary haben die Organisatoren die ersten Details des diesjährigen Programms bekanntgegeben. Darunter ist eine Retrospektive des japanischen Regisseurs Yasuzo Masamura und die Aufführung eines vernachlässigten tschechoslowakischen Dramas der Neuen Welle.
Der Preis des Festivalpräsidenten, mit dem alljährlich zum Auftakt des Festivals ein Filmkünstler oder eine -künstlerin aus Tschechien geehrt wird, geht in diesem Jahr an die Schauspielerin Daniela Kolářová. „Sie ist eine der meistbeschäftigten und beliebtesten Schauspielerinnen – nicht nur in Film und Fernsehen, sondern auch im Theater. Ich denke, die Wahl war sehr richtig“, sagte Festivalpräsident Jiří Bartoška. Ihr Debüt vor der Kamera gab Kolářová in den späten 1960er Jahren. Das Publikum kennt sie aus Filmen wie „Na samotě u lesa“ („Häuschen im Grünen gesucht“), Léto s kovbojem“ („Ein Sommer mit dem Cowboy“) „Kulový blesk“ („Aktion Kugelblitz“), „Vratné lahve“ („Leergut“) und „Betlémské svetlo“ („Bethlehem Light“).
Es ist eine Tradition, dass ein Film vor dem Karlsbader Publikum gezeigt wird, der digital restauriert wurde. Diesmal wird dies „Každý den odvahu“ („Mut für den Alltag“) sein, der schwarz-weiße Debüt-Spielfilm von Evald Schorm aus dem Jahr 1964. Dabei handelt es sich um einen der grundlegenden Streifen der Tschechoslowakischen Neuen Welle. Die Organisatoren haben auch schon besondere Programmhighlights angekündigt, etwa eine Retrospektive des japanischen Regisseurs Yasuzo Masamura sowie eine Sektion, in der neun iranische Filme der letzten vier Jahre gezeigt werden.
Kulturminister Martin Baxa (Bürgerdemokraten) kündigte auf einer Pressekonferenz zum Festival an, dass der Staat die Schau in den nächsten drei Jahren mit 35 Millionen Kronen (1,49 Millionen Euro) unterstützen wird. Bisher hatte das Kulturministerium nur 30 Millionen Kronen (1,28 Millionen Euro) beigesteuert. Das Gesamtbudget des Festivals beläuft sich auf etwa 130 bis 150 Millionen Kronen (5,53 bis 6,28 Millionen Euro).
Das 57. Internationale Filmfestival findet vom 30. Juni bis 8. Juli 2023 statt.