8. Mai 2006: Tschechien gedenkt seiner Helden - neue Generäle ernannt
Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg endlich zu Ende. In der ehemaligen Tschechoslowakei allerdings wurde auf Geheiß der Sowjetunion lange Jahre immer der 9. Mai als das offizielle Kriegsende begangen, schon weil die Sowjettruppen erst an diesem Tag ohne Gegenwehr in Prag einmarschierten. Seit einigen Jahren nach der Wende aber wird auch in Tschechien der 8. Mai als "Tag der Befreiung" gefeiert. Über die diesjährigen Feierlichkeiten berichtet Lothar Martin.
Am Feiertag wurden die gelichteten Reihen der tschechischen Generalität aber bereits mit neuen Namen aufgefrischt. Auf der Prager Burg erhob Staatspräsident Vaclav Klaus acht Offiziere von Armee und Polizei in den Rang eines Generals, darunter den Befehlshaber des Generalstabs der Tschechischen Armee, Pavel Stefka, in den höchsten Rang eines Armeegenerals. Stefka wusste diese Beförderung wohl zu schätzen:
"Seit dem Jahr 1989 wurde der Rang eines Armeegenerals erst an die dritte Person vergeben. Daher ist das heute für mich und die Armee der Tschechischen Republik ein sehr bedeutender Moment."Am Tage seiner Beförderung hatte der neu ernannte Armeegeneral aber auch nachdenkliche Worte parat:
"Wer will schon im Krieg leben, außer ein paar Abenteurer. Deswegen wird der 8. Mai gefeiert und vor allem dient er der Erinnerung. Denn nicht selten versuchen einige Leute die Geschichte zu verfälschen. Noch stets hat Jemand den Krieg begonnen und die nachfolgenden Leiden verursacht, das kann man nicht widerlegen. Indem man diese Pein dann hat endlich stoppen können, hat man jedes Jahr auch einen Grund zum Feiern."