Adalbert-Stifter-Verein präsentiert deutsch-tschechische Vermittler aus Prag

Der Adalbert-Stifter-Verein mit Sitz in München engagiert sich schon seit über 60 Jahren - ganz genau seit 1946 - für die deutsch-tschechische Verständigung. Das wird auch in diesem Jahr nicht anders sein. Der Adalbert-Stifter-Verein will deutsch-tschechische Verständigung vor allem über den Kulturaustausch erreichen. Er veranstaltet dazu regelmäßig Künstlerbegegnungen, Autorenlesungen oder Ausstellungsreihen.

Peter Becher
Eine solche ist auch das nächste Projekt mit dem Arbeitstitel „Praha-Prag 1900-1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler“. Dazu der Geschäftsführer des Adalbert-Stifter-Vereins Peter Becher:

„Es geht darum, dass man den zumeist implizit nationalen Blick auf die Prager Literatur überwindet. Implizit national heißt, dass die einen entweder nur von tschechischen Autoren reden, die dort gelebt und gewirkt haben, oder eben nur von den deutschsprachigen Autoren. Und wir wollen mit unserem Ausstellungsprojekt einmal bewusst die Personen in den Vordergrund rücken, die als Übersetzer und Vermittler zwischen der deutschen und der tschechischen Literatur tätig waren. Also Personen wie Friedrich Adler, Max Brod, Ottokar Fischer, Milena Jesenská und so weiter.“

Das Projekt „Praha-Prag 1900-1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler“ wird voraussichtlich im Juni 2010 in München eröffnet. Anschließend soll die Ausstellung wandern, unter anderem nach Prag. Der Adalbert-Stifter-Verein setzt 2010 aber auch ein schon länger erfolgreiches Projekt in einer Neuauflage fort, die Ausstellung „In Böhmen und Mähren geboren. Bei uns (un)bekannt?“:

Adalbert-Stifter-Verein
„Da werden Persönlichkeiten wie Ferdinand Porsche, Siegmund Freud oder Karl Kraus dargestellt, die alle in der deutschsprachigen Welt sehr bekannt sind, von denen man oft aber nicht weiß, dass sie in Böhmen oder Mähren auf die Welt gekommen sind. Diese Ausstellung wandert jetzt weiter.“

Vom 12. Februar bis 31. März ist die Ausstellung „In Böhmen und Mähren geboren. Bei uns (un)bekannt?“ im Rathaus im niederbayerischen Neureichenau zu sehen. Das Buch zur Ausstellung ist erst kürzlich in einer zweiten, erweiterten Auflage erschienen.