Aktion "Aufenthalt" kontrollierte Ausländer in Tschechien
Auf Ausländer, die illegal in Tschechien leben und arbeiten, konzentrierte sich eine Aktion mit dem Namen "Pobyt" ("Aufenthalt"), die am Montag durchgeführt wurde.
Mitglieder der Ausländer- und der Grenzpolizei kontrollierten in der ganzen Republik Zufahrtstraßen in größere Städte, Bahnhöfe sowie Haltestellen anderer öffentlicher Verkehrsmittel. Laut Polizeisprecherin Tatána Muselová handelte es sich um eine standardgemäße, länger geplante Aktion:
"Es wurde die Einhaltung der Bestimmungen für den Aufenthalt von Ausländern auf dem Gebiet der Tschechischen Republik kontrolliert, d.h. im Prinzip, ob sich die Ausländer im Einklang mit dem Gesetz hier aufhalten, ob sie z. B. die Frist nicht überschreiten, die in ihrem Visum festgelegt wird und ähnliches."
In der Tschechischen Republik leben offiziell etwa 170.000 Ausländer auf Basis eines Langzeitvisums. Nach Schätzungen der Zollbehörde werden derzeit allerdings bis zu 200.000 Ausländer illegal beschäftigt. Experten betrachten die illegale Beschäftigung von Ausländern als eines der größten Probleme der tschechischen Ökonomie. Die endgültigen Ergebnisse der Kontrollaktion sollen erst in einigen Tagen vorliegen. Manche Angaben sind jedoch bereits jetzt bekannt. Polizeisprecherin Muselová:
"Nach den vorläufigen Ergebnissen wurden auf dem Gebiet der Hauptstadt 245 Personen kontrolliert. Von ihnen wurden 21 Personen wegen der Nichteinhaltung von Aufenthaltsregeln vorübergehend auf Polizeistationen gebracht. Zum Großteil handelte es sich um die Überschreitung der durch das Visum festgelegten Aufenthaltsdauer. In Prag wurden Geldstrafen in einer Gesamthöhe von 3000 Kronen verhängt. Bei der Aktion waren 60 Polizisten im Einsatz."
Im Vergleich zu den zuvor erwähnten Schätzungen über die Dunkelziffer illegal im Land lebender Menschen ist dieses Ergebnis freilich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ähnliche Aktionen im Bereich der Verkehrssicherheit lassen jedoch darauf schließen, dass auf "Pobyt 1" bald "Pobyt 2" folgen könnte. Die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung aber wird sich dann auch gegen die Arbeitgeber richten müssen.