Alpin und Langlauf gut: Záhrobská gewinnt Weltcuprennen, Bauer wird Zweiter
Während viele Tschechen ein winterliches Wochenende auf heimischen Pisten nutzten, trat ihre Landsfrau Šárka Záhrobská in Übersee beim alpinen Ski-Weltcup an – und gewann. Sie ist erst die zweite tschechische Siegerin in einem alpinen Weltcuprennen. Und die erste seit mehr als 20 Jahren. Das erfolgreiche Ski-Wochenende komplettierte Langläufer Lukáš Bauer mit einem zweiten Platz in Kuusamo.
„Ich bin nicht sehr überrascht über den Erfolg, schließlich weiß ich, dass Šárka sehr gut ist. Es braucht eben Zeit, bis alle Umstände für den Sieg stimmen. Heute war es sogar noch ein sehr schweres Rennen auf einem Eishang mit brutalen äußeren Bedingungen.“
Seiner Tochter habe ihre hervorragende Technik auf den Skiern geholfen, glaubt Petr Záhrobský:
„Der Umstand, dass es so schwer war, hat bewiesen, wie gut Šárkas Technik ist. Auf Eis muss sich das einfach positiv auswirken.“
Auf das Siegertreppchen im Weltcup war Šárka Záhrobská auch schon zuvor gefahren, doch immer blickte sie vom zweiten oder dritten Platz zur Siegerin auf. Im nationalen Kontext rückt die Pragerin nun mit ihrem Sieg näher an die historisch erfolgreichste tschechische Abfahrtsfahrerin heran - an Olga Charvátová. Diese hatte bisher als einzige Tschechin Weltcuprennen gewonnen – und zwar 1983 und 1986 je einmal.Der Sieg von Šárka Záhrobská ist also ganz oben anzusiedeln – und er hat fast überdeckt, dass auch Langläufer Lukáš Bauer mittlerweile in Schwung kommt. Der tschechische Gesamt-Weltcupsieger aus der vergangenen Saison lief im Rennen über 15 Kilometer im klassischen Stil am Sonntag im finnischen Ort Kuusamo auf den zweiten Rang. Dabei sah es zu Anfang gar nicht danach aus. Was die Frage aufbrachte, ob Bauer mit dem langsamen Beginn nicht vielleicht den Sieg verschenkt hat? Der Läufer wiegelte hernach ab:
„Ich werde nicht weiter analysieren, ob ich vielleicht mit einem Alleingang am Anfang insgesamt schneller gewesen wäre. Vielleicht hätte ich dabei auch schneller die Kräfte verloren und wäre dann nur Zehnter geworden. Seien wir doch froh mit dem, was ich habe.“
Im Rennen gab es im Übrigen mit dem Norweger Sundby einen Überraschungssieger. Ohnehin richtet Lukáš Bauer dieses Jahr seinen Blick nicht so sehr auf den Weltcup, als vielmehr auf die Nordische Skiweltmeisterschaft im eigenen Land im Februar kommenden Jahres.