Alte Festungsmauern in Břeclav entdeckt

Foto: Archiv der Stadt Břeclav

Das Schloss im südmährischen Břeclav / Lundenburg soll restauriert werden. Dazu werden auch die Fundamente untersucht. Und dort sind Archäologen auf Mauerreste von der Mitte des 11. Jahrhunderts gestoßen.

Foto: Archiv der Stadt Břeclav

Miroslav Dejmal  (Foto: Archiv der Masaryk-Universität)
Miroslav Dejmal vom Verein Archaia Brno leitet die Untersuchungen im Stadtschloss. Die Archäologen arbeiten dafür mit dem Städtischen Museum in Břeclav und der dortigen Städtischen Galerie zusammen sowie mit der Masaryk-Universität in Brno / Brünn. In den Fundamenten des Schlosses haben sie unter anderem verkohltes Holz freigelegt.

„Hier sind die Überreste der Festungsmauer zu sehen, und zwar ihr hölzerner Kern. Der obere Teil ist allerdings bei einem Brand zerstört worden, deswegen sieht man nur die verkohlten Überbleibsel“, so Dejmal.

Diese Überbleibsel fühlten sich an wie die Reste von Holzkohle nach dem Grillen, meint der Archäologe. Als sie noch stand, war die frühere Festungsmauer wohl acht Meter hoch. Um ihn zeitlich genau zuordnen zu können, wird der hölzerne Kern weiter untersucht. Vorläufige Ergebnisse wurden aber schon im Juli der Öffentlichkeit vorgestellt. Miroslav Dejmal:

Foto: Archiv Archaia Brno
„Wir haben bisher das Datum 1041. Das würde bedeuten, dass die Mauer unter Fürst Břetislav I. entstand, der damals in Mähren herrschte. Er ließ Festungen bauen, um die Gegend zu befrieden und in die böhmischen Länder einzugliedern. Falls also die Jahreszahl 1041 stimmt, dann bestätigen sich unsere Vermutungen, dass gerade Břetislav hinter dem Bau der Festung steckt. Der Name Břeclav leitet sich ja auch von seiner Person ab.“

Im Rathaus der Stadt ist man über den Fund hocherfreut – auch wenn er die Restaurierungsarbeiten derzeit aufhält. Denn weiter muss auf die endgültigen Ergebnisse der Untersuchungen gewartet werden. Deswegen sei auch noch nicht klar, ob und in welcher Form die Mauerreste erhalten werden sollen, sagt Rathaus-Sprecher Jiří Holobrádek:

„Die Sache ist noch frisch. Vieles hängt auch von der Stellungnahme der Denkmalschützer und der Archäologen ab. Aber sicher wäre es nicht schlecht, diesen Fund in irgendeiner Weise der Öffentlichkeit näherzubringen.“

Schon jetzt arbeiten die Archäologen an einem 3D-Modell der Festungsmauer. Das Schloss im Übrigen, das später am Ort der Festung entstand, wurde zu Zeiten der Renaissance gebaut. Später wurde es dann im Stil der Romantik umgestaltet.

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