Archäologen forschen im Kloster in Vrchlabí
Das frühere Augustiner-Kloster in Vrchlabí / Hohenelbe am Fuße des Riesengebirges ist ein Barockkomplex aus dem 18. Jahrhundert. Die denkmalgeschützten Gebäude dienen heute dem dortigen Riesengebirgsmuseums als Sitz. Derzeit wird das Museum umgebaut, und das hat Archäologen die einzigartige Gelegenheit verschafft, im Stift zu forschen.
„Hier sind mehrere Lederriemen, Teile von Schuhen und Rosenkranz-Perlen, auf denen man von der Seite einen Stern sieht.“
Die Archäologen wussten, dass sich in der Klosterkirche eine Gruft befindet. Sie ahnten jedoch nicht, dass man aus dem Wohnbereich durch den Kreuzgang des Klosters dorthin gelangen konnte. Beide Eingänge waren nämlich zugemauert. Als die Archäologen die Krypta entdeckten, war sie jedoch praktisch leer. Nur in einer Nische im hinteren Teil waren Reste von verfaulten Särgen aufgehäuft. Ondřej Tůma:„In den Särgen sind wir auf die sterblichen Überreste von drei Menschen gestoßen. Möglicherweise befanden sich aber ursprünglich noch mehr Särge in der Gruft, die dann anderswohin gebracht wurden.“
Die Gruft habe wahrscheinlich zur Bestattung der Mönche aus dem Kloster gedient. Dies müsse aber noch weiter erforscht werden, fügt Museumschefin Blanka Zázvorková hinzu.
Eine weitere unerwartete Entdeckung war die einer historischen Toilette. Zunächst dachten die Historiker, sie seien auf eine Schwarzküche gestoßen. Die Museumsleiterin:
„Beim Abreißen der Wände wurde ein Raum entdeckt, der an das Luftloch einer Schwarzküche erinnerte. Schließlich hat mein Historiker-Kollege in alten Plänen nachgesucht und herausgefunden, dass dort Toiletten gewesen sind.“
Im Keller wurden zudem Kacheln gefunden und unter dem Beton im Kreuzgang alte Pflastersteine.