Arriva versucht erneut, in Tschechien auf die Schiene zu kommen

Die Deutsche-Bahn-Tochter Arriva versucht erneut, auf die tschechischen Gleise zu kommen. Seit Montag bedient sie die Regionalstrecke zwischen Prag und Benešov / Beneschau in Mittelböhmen. Arriva setzt dort modernisierte Triebwagen der Reihe 845 aus deutschen Beständen ein.

Foto: ČT

Im September 2013 hatte Arriva bereits das erste Mal versucht, den Tschechischen Bahnen (ČD) Konkurrenz zu machen. Damals nahm sie mit eigenen Triebwagen den Betrieb auf der Strecke zwischen Prag und Králupy nad Vltavou auf. Das Experiment war nach drei Monaten aber wieder zu Ende.

Auf der Strecke zwischen Prag und Benešov versucht Arriva, unter anderem durch Niedrigpreise die Kunden zu überzeugen. Die Fahrkarten der DB-Tochter sind um ein Drittel billiger als die der ČD: 50 Kronen (1,85 Euro) anstatt 75 Kronen (2,78 Euro). Zudem wurde die Fahrtzeit gegenüber den bisherigen Regionalzügen verkürzt. „Wir wollen zeigen, dass das Segment der Eilzüge in der Umgebung von Prag bisher fehlt“, erläuterte der Generaldirektor von Arriva in Tschechien, Daniel Adamek. Bisher dauere die Fahrt für Pendler aus dem entfernteren Einzugskreis von Prag in die tschechische Hauptstadt einfach zu lang, so Adamek. Arriva bedient die Strecke nach Benešov an Werktagen insgesamt siebenmal in beide Richtungen. Die Fahrtzeit vom Prager Hauptbahnhof beträgt 51 Minuten.

Außer der Regionalverbindung plant Arriva einen weiteren Schienengang in Tschechien. Ab Samstag soll die Strecke zwischen Prag und dem slowakischen Trenčín bedient werden, und zwar über Olomouc / Olmütz und Uherské Hradiště / Ungarisch Hradisch. Seit 2007 ist Arriva auf dem tschechischen Markt und betreibt eine Reihe von regionalen Buslinien.