Auseinandersetzung mit dem Lebenswerk von Magister Jan Hus

Der 6.Juli gilt in Tschechien als Staatsfeiertag und ist fest mit der Persönlichkeit des tschechischen Kirchenreformators, Magister Jan Hus verbunden, der an diesem Tag des Jahres 1415, kurz nach dem Todesurteil des Konzils zu Konstanz, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Jan Hus, sein Werk und Leben, galt Jahrhunderte lang als ein wunder, strittiger Streitpunkt im Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und den nichtkatholischen Kirchen. Eine Wende bahnte sich seit dem Zeitpunkt an, als Papst Johannes Paul II. 1990 zum ersten Mal nach Prag kam und eine breitangelegte Auseinandersetzung mit dieser Persönlichkeit initiierte. Etwa 4 Jahre später wurde hierzulande eine Kommission für das Studium der Hus-Problematik eingesetzt, deren Ergebnisse auf einer internationalen Konferenz in der Lateranuniversität in Rom im Dezember 1999 vorgestellt wurden. An derselben Konferenz hat Papst Johannes Paul II. im Namen der katholischen Kirche seiner Reue über den Märtyrertod von Jan Hus Ausdruck gegeben. Nun, mit der Hus- Konferenz, die unüberhörbar vom Willen zur Versöhnung geprägt war, hat sich manches verändert. Wie es diesbezüglich mit der Einstellung der Beteiligten zu der Jahrhunderte lang als kontrovers geltenden Persönlichkeit aussieht, fragte Jitka Mladkova den Direktor des Historischen Instituts Prag, Prof.Dr. Jaroslav Panek: