Ausgaben Tschechiens für ukrainische Flüchtlinge fallen niedriger als erwartet aus
Die Ausgaben des Staates und der Gemeinden für die ukrainische Flüchtlingskrise haben sich zu Ende September auf 16,9 Milliarden Kronen (688 Mio. Euro) belaufen. Dies gab das tschechische Finanzministerium am Donnerstag auf Twitter bekannt.
Laut Finanzminister Zbyněk Stanjura (Bürgerdemokraten) werden die Kosten für die Bewältigung der Flüchtlingswelle für das gesamte Jahr wahrscheinlich niedriger ausfallen als ursprünglich angenommen: „Die Kosten dürften eine Milliarde Euro, also rund 25 Milliarden Kronen, nicht überschreiten. Die ukrainischen Flüchtlinge haben sich schnell in den Arbeitsmarkt integriert, sie belasten das Gesundheitssystem nicht so sehr, und viele Tschechen haben sie kostenlos aufgenommen“, so Stanjura.
Der größte Posten unter den Ausgaben für die ukrainischen Flüchtlinge sind mit 7 Milliarden Kronen (285 Mio. Euro) die Sozialleistungen. Die Gesundheitskosten erreichten bis Ende September 3,5 Milliarden Kronen (142,5 Mio. Euro) und die Unterbringungskosten 2,4 Milliarden Kronen (97,7 Euro).
Laut Angaben des Arbeitsamtes waren im September hierzulande mehr als 120.000 ukrainische Flüchtlinge beschäftigt. Das Amt wies darauf hin, dass die Beschäftigung von Ukrainern dem Staat Steuer-, Sozial- und Krankenversicherungseinnahmen beschere.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar hat Tschechien fast 446.000 Spezialvisa für Ukrainer ausgestellt. Die genaue Zahl der ukrainischen Flüchtlinge, die sich derzeit hierzulande aufhalten, ist nicht bekannt. Ende August wurde sie auf mehr als 300.000 geschätzt.
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