Autowerk in Nosovice: Hyundai macht Zugeständnisse an Umweltschützer
Im Oktober 2008 sollten im nordmährischen Nosovice, wo der südkoreanische Pkw-Hersteller Hyundai sein neues Autowerk errichten will, die ersten Fahrzeuge vom Band rollen. Doch das Vorhaben ist ins Stocken geraten, weil Umweltorganisationen auf die Einhaltung von Normen zur Umweltverträglichkeit pochten. Am Montag wurde dann eine Einigung verkündet, beide Parteien und die Vertreter der tschechischen Staats- und Kommunalverwaltung unterzeichneten eine so genannte "Verständigungserklärung".
Die Umweltorganisationen sehen die Erklärung nicht nur als einen Erfolg, sondern auch als eine Premiere an: Es war das erste Mal, dass uns die Vertreter der staatlichen und kommunalen Organe mit Respekt begegnet sind! Das in der Erklärung festgehaltene Ergebnis der Verständigung sehen die Vertreter aus der Politik zwangsläufig mit anderen Augen. So hat der Vizevorsitzende der Sozialdemokraten (CSSD), der Senator und Oberbürgermeister von Bohumin Petr Vicha, sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, wie man das Autowerk in Nosovice auch nur annähernd mit anderen Industriezonen in Verbindung bringen könne. Noch dazu mit solchen, denen man bisher eine hohe strategische Bedeutung in der wirtschaftlichen Entwicklung Nordmährens beigemessen habe. Der Vorsitzende der nordmährischen Organisation der Kommunisten, Josef Babka, bezeichnete die Erklärung sogar als eine schwere Konzession, die man gegenüber den Bürgerinitiativen gemacht habe. Die Vertreter von Hyundai aber hoffen, mit der Erklärung nunmehr den größten Mühlstein zu ihrem Ziel aus dem Weg geräumt zu haben. Aber auch sie geben sich keinen Illusionen mehr hin, dass sie den Oktober 2008 als Termin für ihren Produktionsbeginn noch einhalten können. "Es wird wohl einige Monate später werden", ließ HMMC-Geschäftsführer Kim Ok-tscho am Montag verlauten.