Neues Automobilwerk schafft Arbeitsplätze und wütende Anwohner
Eine Milliarde Euro investiert der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai im nordmährischen Nosovice. Hier wurde am Mittwoch der Bau der lange erwarteten Hyundai-Produktionsstätte offiziell eingeläutet.
Im Gegenzug zur Investition des Automobilherstellers zeigt sich die tschechische Regierung erkenntlich. Man will dem Unternehmen mit einem Investitionszuschuss von bis zu 15 Prozent entgegenkommen, einen Teil der Steuern erlassen sowie beim Ausbau der Infrastruktur helfen. Zudem zahlt der Kreis den direkten Anwohnern eine einmalige Entschädigung zur Kompensierung erschwerter Lebensbedingungen. Diese hatten Beschwerden eingereicht, in denen sie über Lärm, stark erhöhtes Verkehrsaufkommen und Umweltverschmutzung klagten.
"Die Gemeinde hat zugestimmt, jedem Haushalt in Nosovice und Nizni Lhoty 100.000 Kronen zu zahlen. Etwa 500 Haushalten wurden bereits Gelder ausgezahlt. Nach Fertigstellung der Anlage werden sie die volle Summe erhalten. Allerdings ist das Sache der Region, wir können zu diesen Zahlungen nichts beitragen."Für Überraschung sorgte die Anwesenheit des Hyundai-Chefs Chung Mong Koo. Er war kürzlich in Südkorea dafür verurteilt worden, rund 83 Millionen Euro der Firmengelder benutzt zu haben, um schwarze Kassen für Regierungsbeamte anzulegen. Koo hat inzwischen Berufung eingelegt und ließ es sich nicht nehmen, die neue Anlage einzuweihen. Auch Industrieminister Martin Riman wohnte der Zeremonie bei und übergab das Wort seinem Vorgänger Milan Urban, zu dessen Amtszeit das Abkommen der Tschechischen Regierung mit dem Automobilhersteller vereinbart worden war. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bis zur Werkseröffnung hofft man nun auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.