Banken-Stresstet erneut positiv – einziges Risiko sind Hypotheken

Foto: Archiv Radio Prag

Der tschechische Finanzsektor ist weiter gut gewappnet im Falle einer möglichen Krise. Wie die neuesten Stresstests der Nationalbank (ČNB) belegen, würden die Banken auch eine sehr starke Rezession und steigende Kreditverlusten gut überstehen. Ein Risiko sind jedoch die Hypotheken, wie im neuesten Bericht zur Stabilität des Finanzsektors steht.

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Während systemische Risiken weiter eher eine hypothetische Bedrohung sind, hat die Nationalbank bei den Hypotheken konkrete Maßnahmen ergriffen. „Das Hauptrisiko besteht darin, dass eine anhaltende Preisspirale bei den Immobilienpreisen auch die Hypothekendarlehen mitreißt“, so die Nationalbank in ihrem Bericht. Deswegen hat die ČNB seit April die Darlehensbedingungen verschärft. Demnach müssen die Kreditkunden mindestens zehn Prozent des Kreditumfangs selbst aufwenden können. Dies betrifft aber nur den kleineren Teil der Darlehensnehmer. In den meisten Fällen sind sogar 20 Prozent Anteil nötig.

Die Stressfähigkeit des Bankensektors wurde erneut anhand mehrerer Szenarien getestet. Als unwahrscheinlichstes Risiko wurde angenommen, dass die Wirtschaftsleistung stark einbricht und die Arbeitslosenzahlen deutlich ansteigen. Derzeit hat Tschechien mit 4,1 Prozent eine der niedrigsten Arbeitslosenraten in der EU und erwartet für dieses Jahr ein Wachstum von mindestens 2,6 Prozent. Insgesamt haben die Tests gezeigt, dass die Banken hierzulande über hohe Kapitalpolster verfügen.

Autor: Till Janzer
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