Bioethik ist das Hauptthema der Prager Konferenz der Generalsekretäre der Bischofskonferenzen aus Europa
Die Bioethik ist eines der Hauptthemen der Konferenz der Generalsekretäre der europäischen Bischofskonferenzen, die am Freitag in Prag eröffnet wurde. Geht es bei diesem Treffen vor allem um den Erfahrungsaustausch zwischen den Vertretern der katholischen Kirche? Martina Schneibergova fragte dazu den Generalsekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer:
"Genau, die katholische Kirche in Europa ist sehr verschieden, ein Katholik zu sein in Spanien ist völlig anders als ein Katholik zu sein in der Ukraine oder in Großbritannien. Wir machen einmal im Jahr ein Treffen, das die Gelegenheit gibt, zu den Themen, die in allen oder in vielen Ländern diskutiert werden, zusammenzutragen, wie ist die Situation, wie sind die Meinungen der Kirche, um dann aus dem Treffen heraus wieder in unsere verschiedenen Länder in die katholische Kirche berichten zu können, wie es in den anderen Ländern aussieht. Hier wird nicht entschieden, aber es wird was für das jeweils eigene Land wichtiges vorbereitet."
Bedeutet das, dass Sie eine Art beratendes Organs sind?
"Jeder von uns, der hier teilnimmt, hat in seinem Land in der katholischen Kirche den Bischöfen zu helfen, dass sie ihre Aufgabe gut machen, sie zu beraten, sie zu unterstützen. Aus Europa etwas mitzubringen in das eigene Land ist wichtig und sehr oft hilfreich und das wollen wir tun."
Eines der Themen ist die Bioethik - der Embryonenschutz - an der Haltung der katholischen Kirche wird sich sicherlich nichts ändern, aber inwieweit können sie die unterschiedlichen Meinungen vergleichen und auf einen Nenner bringen?
"Genau, es gibt in den Ländern Europas einen unterschiedlichen Entwicklungsstand, was die Fragen der Biomedizin anbelangt. Ich nenne mal als Beispiel Großbritannien, wo ja das sogenannte therapeutische Klonen jetzt möglich gemacht worden ist - durch den Gesetzgeber. Wir wollen eine gemeinsame Position in allen Ländern Europas vertreten, wir wollen auch gerade bei unserem Treffen hier sehen, wie sieht die Diskussion in Spanien, Portugal, in Tschechien und vielleicht auch in Russland aus und wir wollen versuchen, überall einen Weg zu finden, um unsere Überzeugung voranzubringen: Das menschliche Leben ist von Anfang an in gleicher Weise zu schützen. Es gibt keine Abstufung der Schutzwürdigkeit, sondern von Anfang an hat ein menschlicher Embryo Anteil an der Menschenwürde. Das will die katholische Kirche auf vielfacher Weise im Dialog in den Ländern zur Geltung bringen."