Bischof Frantisek Radkovsky und P. Angelus Waldstein mit dem Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung ausgezeichnet

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Der Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung wurde vom Münchner Adalbert Stifter-Verein ins Leben gerufen und erstmals 1994 verliehen. Der Preis wird in doppelter Ausführung sowohl an eine deutsche, als auch eine tschechische Persönlichkeit verliehen, die sich für den Abbau von Vorurteilen, für die Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen und für die Verbesserung der Zusammenarbeit engagiert.

Bischof Radkovsky
Der Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung wurde vom Münchner Adalbert Stifter-Verein ins Leben gerufen und erstmals 1994 verliehen. Der Preis wird in doppelter Ausführung sowohl an eine deutsche, als auch eine tschechische Persönlichkeit verliehen, die sich für den Abbau von Vorurteilen, für die Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen und für die Verbesserung der Zusammenarbeit engagiert. Am vergangenen Mittwoch wurde im südböhmischen Ceske Budejovice/Budweis der Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung für das 2003 verliehen - er ging an den Bischof von Pilsen, Frantisek Radkovsky und Pater Angelus Waldstein. Der Kunstpreis wurde von der Vorsitzenden des Adalbert Stifter Vereins, Dr. Barbara von Wulffen, und vom Vorsitzenden der tschechischen Union für gute Nachbarschaft, Frantisek Cerny, den beiden Preisträgern überreicht.

Bischof Radkovsky stellte nach dem Festakt gegenüber Radio Prag fest:

"Ich meine, dass der Preis eine Art Bestätigung des guten Wegs ist, den ich bei der Arbeit an der Versöhnung gewählt habe. Ich sehe, dass diese Arbeit sehr wichtig ist. Denn die Verletzungen in der Seele aus der Vergangenheit, die immer noch da sind, muss man überwinden, muss man beseitigen, und das geht nicht so einfach. Auf unserer Seite herrscht manchmal unter den Menschen noch Angst, und die Angst ist immer ein schlechter Berater. Die Politiker können Gesten machen, die oft sehr wichtig sind, denn gerade diese Gesten eröffnen die Möglichkeiten, aber das reicht nicht; es muss unten - auf der "Basis" etwas geschehen - das ist wichtig - unter den einzelnen Menschen, die sich treffen, die sich kennen, die sich gegenseitig öffnen und die Freunde sind. Dies ist eine Arbeit, die langfristig, aber bedeutend ist."

Dieses Jahr wurde der Kunstpreis zwei Persönlichkeiten aus dem kirchlichen Bereich verliehen. Ist diese Tatsache von besonderer Bedeutung? Der Preisträger Angelus Waldstein meinte dazu:

Angelus Waldstein
"Ja, schon. Es hat auch jemand gesagt, dass es doch wichtig ist, dass man darauf hinweist. Das habe ich ja zum Schluss auch getan - dass man noch eine andere Kraft in diese Aktivitäten mit einbringen kann, dass man nicht allein auf seine menschlichen Aktivitäten angewiesen ist, sondern dass das Religiöse eine Dimension ist, die auch stärken kann und auch Einfluss nehmen kann. Und dass das gesehen wird, ist eine großartige Sache, muss ich sagen, und vervollständigt die Reihe derer, die den Preis bekommen haben - Schriftsteller, Übersetzer, Politiker usw. Es ist eine gesellschaftliche Dimension, die ganz wichtig ist und auf die mancher doch werden kann oder gemacht werden kann."