Corona-Krise: Produktion traditioneller Lebkuchen geht rapide zurück
Sie gehören untrennbar zur tschechischen Weihnacht: Verzierte Lebkuchen würden dieser Tage normalerweise in hunderten Schaufenstern und an Marktständen zum Kauf angeboten.
Nach Ostern ist Weihnachten für die Lebkuchen-Hersteller die wichtigste Geschäftszeit des Jahres. In der Corona-Krise ist alles anders. Die wenigen Aufträge werden in seiner Firma erst ab kommender Woche bearbeitet, berichtet Pavel Janoš aus Pardubice / Pardubitz der Presseagentur ČTK.
„Wir haben Ostern überstanden. Im März, wenn das Interesse an Lebkuchen am größten ist, kam die Pandemie. Jetzt zu Weihnachten ist es wieder das Gleiche. Die Firma läuft im Notfallmodus, unsere Verkaufsräume sind geschlossen“, schildert Janoš die Lage. Seit 2008 können er und seine Kollegen aus der Elbestadt die EU-Schutzmarke „Pardubitzer Lebkuchen“ benutzen. Das hilft aber in Zeiten der Epidemie wenig: „Lebkuchen sind für die Menschen jetzt zweitrangig. Aber wir hoffen, dass sich die Lage im Dezember ein wenig entspannt.“
Neben der Laufkundschaft fehlen die Firmenkunden, die Janošs Produkte normalerweise für ihre Klienten bestellen. „Die Stammkunden sind uns aber treu“, so der Unternehmer. „Es ist für uns alle schwer. Wir müssen unsere Kosten decken, aber Gewinne machen wir momentan so gut wie keine.“ Immerhin helfe seiner Firma die staatliche Unterstützung aus den Covid-Programmen, so Janoš weiter.
Weihnachtslebkuchen hat sein Unternehmen bis jetzt kaum hergestellt, sie stehen erst in der kommenden Woche an. In den vergangenen Jahren arbeitete man hingegen mit zwei Monaten Vorlauf. Laut Janoš ist die Produktion in diesem Jahr um 90 Prozent zurückgegangen. Sie bestehe jetzt vor allem aus persönlichen Geschenken, die Privatkunden in Auftrag geben. Beliebt sind Krippen aus Teig, die mit Zuckerguss bemalt und verziert werden. Immerhin halte sich die Tradition der Lebkuchenhäuschen, sagt Pavel Janoš.