Corona-Pandemie: Höheres Ansteckungsrisiko für Kleinkinder

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Die Zahl der Neuinfizierten mit dem Corona-Virus in Tschechien steigt. Schnell verbreitet sich die britische Mutation des Virus, durch die sich oft auch Kleinkinder infizieren.

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Die Epidemie gewinnt weiterhin an Kraft. Das sagte der Leiter des Instituts für Gesundheitsinformationen und Statistik (ÚZIS), Ladislav Dušek, am Freitag im Tschechischen Rundfunk:

„Der Hauptgrund ist die Verbreitung der britischen Mutation des Virus. Diese ist um bis zu 70 Prozent ansteckender als der gängige Coronavirus.“

Von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen waren in den vergangenen Wochen die Kreise Hradec Králové / Königgrätz und Karlovy Vary / Karlsbad. Dies habe sich inzwischen geändert, sagte der Experte:

Ladislav Dušek  (Foto: Michaela Danelová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

„In letzter Zeit verzeichnen wir eine starke Verbreitung des Virus im Kreis Pilsen. Hinzu kommt auch der mittelböhmische Kreis. Die Informationen aus Krankenhäusern, in denen durch Sequenzierung die neue Mutation bestätigt wurde, belegen den Trend. Relativ niedrige Zahlen werden aus Mähren gemeldet: aus dem Kreis Zlín und dem Mährisch-Schlesischen Kreis.“

Das Ansteckungsrisiko ist überall dort hoch, wo viele Menschen zusammenkommen, die sich nicht entsprechend schützen, merkte Dušek an. Unter diesem Aspekt unterscheidet sich die jetzige Lage nicht von der Herbstwelle. Am häufigsten stecken sich die Menschen am Arbeitsplatz und im Haushalt an. Viele der Infizierten geben an, sich bei den üblichen Lebensaktivitäten infiziert zu haben. Sie seien nicht imstande, einen konkreten Ort zu nennen, wo es zur Ansteckung kam, so der Experte.

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„Ein neuer Trend, der in den letzten zwei Wochen zugenommen hat, ist die steigende Zahl von infizierten Kindern im Vorschulalter und im Alter zwischen 6 und 10 Jahren. Zu verzeichnen war dieser Trend bereits seit dem Weihnachtsfest, aber in letzter Zeit ist er stärker geworden. Er hängt mit der Verbreitung der britischen Mutation zusammen, weil ein bedeutender Anstieg der Zahlen von infizierten Kleinkindern in den am schwersten betroffenen Regionen bestätigt wurde: in der Gegend von Trutnov, Sokolov und Cheb.“

Vor zwei Wochen wurden wegen der vielen Corona-Fälle diese drei Regionen abgeriegelt. In den Bezirken Cheb / Eger und Sokolov / Falkenau in Westböhmen und Trutnov / Trautenau in Nordostböhmen ist seitdem die Freizügigkeit bedeutend eingeschränkt. Der Effekt der Maßnahme wird laut Dušek erst später sichtbar:

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„Jedenfalls steigen die Corona-Zahlen in diesen Regionen nicht mehr an, aber in den Nachbarregionen schon. Zudem verschlechtert sich die Lage auch in Mittelböhmen. Am meisten belastet sind die Krankenhäuser zurzeit im Kreis Pilsen.“

Die Abriegelung weiterer Regionen droht derzeit zwar nicht. Die Regierung hat aber in der Nacht zum Freitag die Beschränkung der Bewegungsfreiheit auf den jeweiligen Wohnbezirk beschlossen. Sollte dies vom Abgeordnetenhaus bestätigt werden, wird die Maßnahme in ganz Tschechien gelten.

Autoren: Martina Schneibergová , Janetta Němcová
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