Cyril Svoboda zum neuen Parteichef der Christdemokraten gewählt

Cyril Svoboda

Eine Beendigung der innenparteilichen Krise erhoffte sich die Christlich-demokratische Volksunion KDU-CSL von dem Parteitag, der am Wochenende in Jihlava/Iglau stattfand. Markéta Maurová berichtet.

Cyril Svoboda
Zwei Jahre stand Jan Kasal an der Spitze der christdemokratischen Partei. Am vergangenen Wochenende wurde er durch seinen größten Gegner Cyril Svoboda abgelöst. In der ersten Wahlrunde fehlte Svoboda eine einzige Stimme zum Sieg, in der zweiten erhielt er 162 Stimmen, während für Kasal 145 Delegierte stimmten. Das Wahlergebnis zeigt, dass die Volksunion in zwei ausgeglichene Lager geteilt ist. Wie Svoboda betonte, sollen in der Parteiführung Leute unterschiedlicher Meinungen vertreten sein. Der ehemalige Parteichef bleibt darin als stellvertretender Vorsitzender.

Cyril Svoboda unterstrich in seiner abschließenden Rede die Orientierung der Christdemokraten auf Bildung, Familie und Ökologie. Er sei überzeugt, sagte er, dass der Parteitag die innerparteiliche Krise, in der sich die KDU-CSL befand, überwunden habe und die Viererkoalition in Richtung Sieg bei den Parlamentswahlen ein gutes Stück vorangebracht habe. Er forderte die Christdemokraten des Weiteren auf, die KDU-CSL der bürgerlichen Gesellschaft zu öffnen.

Mit dem neuen Parteivorsitzenden ändert sich die Beziehung zur Viererkoalition. Während Jan Kasal auf dem Parteitag seine Vision der Vereinigung aller vier Parteien vorstellte, setzt Svoboda eine Koalitionszusammenarbeit durch. Einer der wichtigsten Wahltriumphe, mit dem Svoboda das Wahlprogramm der Viererkoalition bereichern will, ist die Stärkung von Elementen einer direkten Demokratie: direkte Wahl des Präsidenten, der Bürgermeister und Oberbürgermeister sowie Volksabstimmung über prinzipielle Fragen. Trotz seiner Worte über eine offene Politik hält Svoboda weiterhin an der traditionellen christdemokratischen Ablehnung der registrierten Partnerschaft homosexueller Paare und der Euthanasie fest.