Demonstranten in Prag: Hisbollah missbraucht Zivilisten
Für den 2. August haben mehrere jüdische und christliche Organisationen Tschechiens den Tag der Solidarität mit Israel ausgerufen. Auf drei Demonstrationen in Prag wurde vor allem darauf hingewiesen, dass Israel gegen Terrororganisationen kämpfe, von denen es angegriffen worden sei. Martina Schneibergova nahm an den Kundgebungen teil.
Der Sinn dieses Solidaritätstags liegt dem Vorsitzenden der Tschechischen Liberalen jüdischen Union, Frantisek Fendrych, zufolge darin, darauf aufmerksam zu machen, dass die Lage viel komplizierter ist, als es in Medien dargestellt wird. Nach Fendrychs Worten ist der Libanon ein unglückliches Land, denn die Terrororganisation Hisbollah hat eine größere Macht als die offizielle libanesische Armee, und von dieser Macht werde Israel nun gefährdet. Fendrych sowie andere Redner haben während der Demonstrationen darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Hisbollah hinter Zivilpersonen verstecke:
"Es geht ihr darum, die öffentliche Meinung in der Welt zu beeinflussen. In der jetzigen Lage gelingt dies den Terroristen oft. Ich möchte auf eine Tatsache aufmerksam machen, von der die Leute oft nicht wissen: Zu den Opfern an Menschenleben in der libanesischen Ortschaft Kana kam es erst sieben Stunden nach dem israelischen Luftangriff auf ein nahe liegendes Objekt, in dem Raketen- und Artillerietruppen der Hisbollah ihren Stützpunkt hatten. Man sollte es mal untersuchen, wie es zur Explosion im Haus kam, in denen Zivilisten ums Leben kamen."Die Mehrheit der Demonstranten, die sich auf dem Kafka-Platz versammelten, nahm auch an den folgenden zwei Kundgebungen teil. Die Versammlung vor der libanesischen Botschaft wurde von David Navara offiziell einberufen, der - wie er sagt - keiner jüdischen oder christlichen Organisation angehört. Er hat einen Tag vorher eine von den Libanesen organisierte Demonstration besucht:
"Ich hatte den Eindruck, dass sie bestimmt keine militanten Moslems waren, sondern es waren unter ihnen auch Christen, die geflüchtet sind. Ich meine, dass es notwendig ist, diese Leute zu unterstützen. Wir haben einen Aufruf an das libanesische Kabinett verfasst, in dem wir beispielsweise fordern, dass die libanesische Öffentlichkeit davor gewarnt werden soll, dass die Hisbollah Zivilisten als lebende Schutzschilder missbraucht. Wir fordern dazu auf, die Aufrufe zum Rassenhass, die von der Hisbollah erklangen, konsequent zu bestrafen."Die dritte Station der Demonstranten war die israelische Botschaft. Diese Kundgebung wurde von der tschechischen Zweigstelle der Internationalen Botschaft Jerusalem (ICEJ) einberufen, sagte ihr Leiter Mojmir Kallus:
"Ich bin zufrieden, denn es haben sich einige Hundert Menschen versammelt, die gezeigt haben, dass nicht nur die antiisraelischen Stimmen in unserem Land zu hören sind, sondern auch diejenigen, die auf die wichtigen Gründe der jetzigen Lage hinweisen. Es ist außerdem nennenswert, dass sich zu diesen drei Kundgebungen viele Organisationen zusammengeschlossen haben, und zwar sowohl christliche, als auch jüdische Organisationen."