Der Welt-Hallo-Tag am 21. November

Foto: Klimkin, Pixabay / CC0
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Der 21. November gilt als der Welt-Hallo-Tag. Man will damit verdeutlichen, dass die Konflikte durch Kommunikation und nicht durch Gewalt gelöst werden sollen. Jeder, der am 21. November mindestens zehn Menschen grüße, trage damit zur Wahrung des Friedens in der Welt bei, so die Idee. Und wie grüßt man sich in Tschechien?

Dobrý den –  Guten Tag… Das ist der häufigste formale Gruß hierzulande. Man begrüßt sich damit auf Arbeit, im Geschäft oder etwa beim Einsteigen ins Zugabteil. Aus dem hochsprachigen Dobrý den leitet sich das umgangssprachliche Dobrej den ab. Manche Sprecher benutzen auch die Kurzformen Dobrej beziehungsweise Brej den, oder sogar das etwas schlampige Brej!

In kommunistischen Zeiten wurde unter den Genossen der Gruß Čest práci, also „Ehre der Arbeit“ gebraucht. Das ist heute überholt.

Bei der Entstehung eines anderen, in der Vergangenheit sehr häufig genutzten Grußes standen Mitglieder des tschechischen Turnvereins Sokol Pate. Er lautet Nazdar und sein Ursprung geht auf den 14. April 1851 zurück. Damals wurde eine Spendensammlung für den Bau des tschechischen Nationaltheaters ausgerufen. Auf den Spendenkassen stand eine Inschrift „Zum Gelingen des Nationaltheaters“, also „Na zdar Národního divadla“. Die Begrüßung Nazdar wurde mit der Zeit von einem anderen Gruß verdrängt, nämlich Ahoj. Einer Theorie nach stehen Anhänger der Wander- und Wasserwander-Bewegung dahinter, denn ursprünglich handelt es sich um einen Gruß der Matrosen. Auch Ahoj hat mehrere Varianten, wie etwa Ahojda, Ahojky oder – auf mehrere Menschen bezogen – Ahojte!

Noch ein weiteres Grußwort hat seine Wurzeln im Ausland. Aus dem italienischen „ciao!“ entwickelte sich das tschechische Čau, Čauky beziehungsweise Čaues! Es ist kaum zu glauben, aber auch Čao bambino, Čágo bélo und Čauky mňauky gehen auf ciao zurück.

Illustrationsfoto: Juan Encalada,  Unsplash / CC0

Aus der deutschen Sprache hat sich das Tschechische wiederum „Tschüss“ geliehen. Im Unterschied zu den Deutschen sagt man hierzulande Čus aber nicht nur beim Abschied, sondern auch bei der Begegnung.

Aus dem christlichen Grüß Gott – Pozdrav Pánbůh entstanden sehr umgangssprachliche bis witzige Grußworte wie Tě bůh, Tě péro und Tě pic!

Mit dem Kindergruß Papá grüßen sich manchmal auch Erwachsene, beziehungsweise nutzen sie eine Ableitung davon – Páčko!

Soweit unser Sprachkurs anlässlich des Welt-Hallo-Tags. Übrigens, ein Äquivalent für das deutsche „Hallo“, das man sowohl beim Duzen als auch beim Siezen gebrauchen könnte, gibt es im Tschechischen nicht.