„Die Sorgen der Tschechen sind nicht anders als die der Deutschen“
Die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie, aber auch etwa die tschechische Literatur sind Themen im Hörerforum.
Im Hörerforum zunächst die Quiz-Frage für den Juli:
Tschechien entsendet ein vielköpfiges Team zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021. Wer ist aber bis heute von allen tschechischen Olympioniken, Männern wie Frauen, am erfolgreichsten gewesen?
Schicken Sie uns die richtige Antwort an [email protected].
Auch die Frage im Juni kam aus dem Sport und betraf die Prager Regatta „Pražské primátorky“. Die erste Auflage des Rennens fand am 19. Juni 1910 in Prag auf der Moldau statt, also vor 110 Jahren.
Unter anderem Daniel Hiel und Slawomir Mydlo aus Deutschland haben uns diese Antwort geschickt. Sie bekommen einen Sachpreis von uns. Herzlichen Glückwunsch!
Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer.
Dieter Feltes aus Pyrbaum hat uns kurz nach der Wiedereröffnung der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Tschechien geschrieben:
„Ich finde dies in Ordnung. Wenn sich alle Bürger an die Vorgaben der Regierungen halten, dann wird es keine weiteren Erkrankungen durch den Virus geben. Aber auch bei uns sind viele Menschen uneinsichtig und halten sich nicht daran. Sie berichten auch, dass die Lebensmittelpreise wahrscheinlich in die Höhe gehen. Ich finde gerade in dieser Zeit sollten solche Erhöhungen nicht erfolgen. Viele Personen haben auch bei Ihnen nach dem langen Stillstand mit den finanziellen Mitteln zu kämpfen. Ob die Mehrwertsteuer für einen bestimmten Zeitraum gesenkt werden soll ist fraglich.“
Und in einer weiteren E-Mail stellte uns Dieter Feltes zudem eine Frage:
„Wir waren in den vergangenen Tagen in Cheb und auch dort haben die Menschen eine Atemmaske getragen. Müssen Sie im Sender auch diese Schutzmasken tragen? Ich trage sie regelmäßig beim Einkaufen.“
Also bis Ende Juni mussten auch wir im Radio die Schutzmasken tragen. Seit dem 1. Juli gilt diese Pflicht, wie fast überall hierzulande, nicht mehr. Allerdings muss man immer noch überall in Tschechien beim Arztbesuch seinen Mund und die Nase schützen sowie weiterhin in der Prager Metro. Im Kreis Mährisch-Schlesien sind die Regeln schärfer, da es sich um einen aktuellen Corona-Hotspot handelt.
Es freue ihn, dass Radio Prag International auch während der andauernden Covid-19-Pandemie aktuelle Sendungen in deutscher Sprache sende, schreibt Oliver Fülla aus Fachbach:
„Besonders schön ist, dass diese Ausstrahlungen über den Shortwave-Service zurzeit auch wieder auf Kurzwelle zu hören sind. Die Beiträge in Ihrer heutigen Sendung waren wieder sehr hörenswert. Als Physik-Lehrer fand ich den Bericht über den Solar-Orbiter besonders interessant. Ich hoffe, dass die Beeinträchtigungen des Alltags durch die Corona-Pandemie bald der Vergangenheit angehören werden und wünsche Ihnen alles Gute. Bleiben Sie gesund!“
Im Folgenden eine Zuschrift von Jutta Frank aus Rostock. In ihr und ihrem Mann haben Tschechien und Radio Prag International wirklich treue Fans:
„In Gedanken bin ich sehr oft in Prag unterwegs. Seit 1976 bin ich einmal jährlich in Prag, seit den neunziger Jahren gemeinsam mit meinem Mann – mittlerweile ein ‚Pragomane‘ wie ich. Nun gibt es eine lange unfreiwillige Pause – letztes Jahr konnten wir aufgrund einer schweren Erkrankung nicht reisen, dieses Jahr hindert uns die Corona-Pandemie. Dennoch, unsere Verbindung zu Prag steht: täglich wird Ihre Website verfolgt, dazwischen gelesen – Neruda, Kisch, Werfel, Rudiš usw. Und wenn nichts mehr geht, hilft die Musik: Die Karaoke-Versionen von "Není nutno", "Hej rup", "Strojvůdce Franta Příhoda" singe ich gern mit. Ihnen und Ihren Familien wünschen wir, dass Sie gut durch die nicht einfachen Zeiten kommen, das heißt gesund bleiben und jeden Tag mindestens eine Freude haben.“
Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus hat uns einen längeren Brief geschrieben:
„Das Hauptthema ist natürlich immer noch Covid-19, jedoch normalisiert sich das Leben hier in Deutschland auch wieder. Gaststätten öffnen wieder, Museen ebenfalls. Ich genieße dies und besuche auch die Museen – derzeit sind nicht viele Besucher da und ich habe die Gelegenheit, die Ausstellungsstücke genauer anzuschauen. Auch mal in ein Museum zu gehen, welches ich bisher immer links liegen gelassen habe. Die Sportgruppen beginnen auch wieder mit den Aktivitäten – ich bin ja in einer Herzsportgruppe. Wir treffen uns jetzt draußen im Wald und machen dort die Übungen. Etwas ungewöhnlich – und es macht wieder Spaß. Ich habe gemerkt, wie mir die sozialen Kontakte gefehlt haben. Insgesamt begegne ich der jetzigen Situation mit Respekt und höre auf meinen Körper. Wenn ich Angst habe, dann gehe ich nicht zu einer Veranstaltung.“
Herr Winkler kommentiert auch das Programm von Radio Prag International:
„Die Sendungen sind sehr interessant – insbesondere die Reihe ‚Tschechische Bücher, die Sie gelesen haben müssen‘. Da landen bei mir noch einige Bücher auf den „Stapel ungelesener Bücher“ (SUB) – Europeana von Patrik Ouředník ist mit dabei. Neben Kafkas Prozess und ‚Die andere Stadt‘ von Michal Ajvaz. Die Sendung macht mich neugierig. In Deutschland gibt es ja eine Kategorie Wendeliteratur. In den Büchern werden Geschichten um die Wende erzählt, beispielsweise von Clemens Meyer „Als wir träumten“. Gibt es solch eine Kategorie auch in der tschechischen Literatur?“
Eigentlich nicht. Es gibt zwar Romane, in denen die Samtene Revolution und die Wende von 1989 dargestellt werden. Aber tatsächlich handelt es sich nur um einige wenige Werke, und von einer Kategorie kann man nicht sprechen. Und zu einer anderen Serie schreibt Lutz Winkler:
„Auch bemerkenswert ist das Projekt ‚Tschechische Heldinnen‘ – eine wirklich interessante Reihe mit vielen Neuigkeiten aus den Forschungsergebnissen. Bei vielen der vorgestellten Frauen wusste ich gar nicht, dass sie einen Bezug zu Tschechien haben. Radio Prag International zu hören, ist immer wieder sehr interessant.“
Ralf Urbanczyk aus Eisleben hebt einen Beitrag über Josef Mánes, einen Maler des 19. Jahrhunderts, hervor:
„Mit dem Namen dieses Künstlers brachte ich bisher nur die Monatsbilder an der astronomischen Uhr am Altstädter Rathaus in Verbindung, die zwölf wunderbare, jahreszeitlich abgestimmte, Motive aus dem Leben des Volkes zeigen, wenn man genau hinsieht. Ansonsten war mir nichts von Josef Mánes bekannt. So habe ich jetzt in den Kapiteln aus der tschechischen Geschichte viel Neues gelernt und gleichzeitig Anregungen für Unternehmungen beim nächsten Besuch in Prag erhalten. Denn da wird dann auch ein Spaziergang durch die Nationalgalerie im ehemaligen Messepalast dabei sein, wo bestimmt einige Bilder von Josef Mánes ihren Platz gefunden haben.“
Da haben Sie Recht, Herr Urbanczyk. Im Messepalast befindet sich die Sammlung des 19. Jahrhunderts, in der Josef Mánes mit mehreren Gemälden vertreten ist.
Und zum Abschluss noch eine E-Mail von Stefan Druschke aus Kerpen:
„Interessant finde ich auch immer wieder, dass die Sorgen und Problemchen der Tschechen gar nicht so anders sind als die der Deutschen, seien es die Arbeitslosigkeit, die Preisentwicklung, oder die Probleme bei der Urlaubsplanung. Dabei spielt es also überhaupt keine Rolle, welche Sprache ein Mensch spricht.“
Wir freuen uns auf Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe. Schicken Sie diese bitte an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected].