Drei Jahre nach der Flut: Ein Blick nach Ceský Krumlov

Ceský Krumlov
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Genau drei Jahre ist es her, seitdem in weiten Teilen Mitteleuropas die Flüsse über die Ufer traten. Tschechien war eines der Länder, die von der katastrophalen Flut am stärksten betroffen waren. Eine kurze Bilanz in Zahlen: 17 Todesopfer, 225.000 evakuierte Menschen, Ausrufung des Notstandes in sechs der vierzehn tschechischen Landkreise. Finanzieller Schaden: Etwa 73 Milliarden Kronen, das sind etwa 2,4 Milliarden Euro. 800 Gemeinden waren betroffen, darunter die Hauptstadt Prag - und auch eine andere "Perle an der Moldau", nämlich die südböhmische Stadt Ceský Krumlov, zu Deutsch Krumau.

Cesky Krumlov / Krumau
Wie ist es heute, drei Jahre nach der Katastrophe, um Ceský Krumlov bestellt? Einige Straßen und Wege, sagt Bürgermeister Frantisek Mikes, warten immer noch auf die letzten Renovierungsschritte. Mit dem Gesamtzustand der Stadt ist Mikes aber zufrieden:

"Ceský Krumlov hat seine Schönheit wieder. Ich kann jedem nur empfehlen, zu kommen und sich anzusehen, was man alles erreichen kann. Wenn eine Katastrophe in den Menschen nicht Lethargie, sondern im Gegenteil neue Aktivität hervorruft, und wenn diese Aktivität auch durch die öffentliche Verwaltung unterstützt wird, dann sollte das Werk gelingen. Und genau das ist in Krumlov geschehen."

Malerisch schmiegt sich Ceský Krumlov, dessen mittelalterliche Bausubstanz eine Eintragung auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes brachte, heute wieder in die enge Schleife der Moldau. Ist die Stadt also wieder ganz die alte?

"Ich würde sagen, alt ist sie nur an Jahren und durch ihre Geschichte. Aber im Geiste ist sie jung. Und sie ist sogar noch schöner geworden. Jeder, der sich nach dem Hochwasser an die Reparaturarbeiten gemacht hat, hat das mit irgendeiner Vision getan, mit irgendeiner Vorstellung. Die historische Substanz wurde dadurch nicht verändert, sehr wohl aber die Atmosphäre. Das Umfeld für die Besucher und für die Einheimischen ist jetzt noch angenehmer. Krumlov ist also dieselbe Stadt geblieben - und ist dennoch anders geworden", sagt Bürgermeister Frantisek Misek.

Drei Jahre nach der Katastrophe - wir werden auch nächste Woche noch einige Male an Schauplätze der Flut zurückkehren.