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4) Tschechischer Berghund: Auch bei minus 40 Grad noch aktiv

Tschechischer Berghund

In unserer Sendereihe „Einfach tierisch – Zuchtrassen aus Tschechien“ stellen wir Ihnen Hunde vor, die ihren Ursprung in Tschechien haben. In der vierten Folge beschäftigen wir uns heute mit dem tschechischen Berghund.

Tschechischer Berghund | Foto: Anna Rožňová

Den großen langhaarigen Vierbeiner beschreiben seine Züchter als einen netten Familien- und Wachhund. Der tschechische Berghund sei die jüngste der tschechischen Rassen, sagt Vladimíra Tichá von der Böhmisch-mährischen kynologischen Gesellschaft.

„Mit der Zucht begann man um das Jahr 1980. Der Berghund geht auf eine Verpaarung zwischen einem kanadischen Zughund mit einer Slowakisch-Tschuwatsch-Hündin zurück. Das Ziel war, ein Tier für tschechische Bergregionen zu züchten. Der tschechische Berghund ist nicht gerade eine Hunderasse, nach der sich Massen von Menschen sehnen würden.“

Tschechischer Berghund | Foto: Anna Rožňová

Zu unbekannt ist der Vierbeiner dafür schlichtweg. Vladimíra Tichá schildert zum tschechischen Berghund ein Erlebnis aus dem Altvatergebirge.

„Es ist nicht so lange her, als ich mit meinem Mann in einem Restaurant nahe Malá Morávka (Klein Mohrau, Anm. d. Red.) saß. An der Wand hingen Fotos, auf denen der tschechische Berghund war. Ich fragte damals den Restaurantbesitzer, ob er ein solches Tier hat. Er war erstaunt, dass ich die Hunderasse erkannte und zeigte uns eine Chronik, in der beschrieben wurde, wie er mit den tschechischen Berghunden eine Baikal-Expedition unternahm. Dort sanken, wie er erzählte, die Temperaturen auf minus 40 Grad Celsius. Die Mehrheit der Schlitten- und Zughunde war fast nicht mehr imstande, weiter zu gehen. Aber die tschechischen Berghunde haben die anderen Hunderassen überholt.“

Tschechischer Berghund | Foto: Anna Rožňová

Die Rasse ist Tichá zufolge sehr abgehärtet. Sie kenne, so erzählt sie, einen Briefträger im Riesengebirge, dem ein tschechischer Berghund bei der Zustellung der Post helfe. Die Hunderasse passt laut der Expertin in anspruchsvolle Bedingungen in den Bergen, wo niedrige Temperaturen herrschen. Auf keinen Fall sei der tschechische Berghund für eine Plattenbauwohnung geeignet, so Tichá.

„Es ist eine Hunderasse, die sozusagen erst nach ihrem Weg sucht. Der Hund gefällt den Menschen meistens sehr gut. Sein Fell ist schwarzweiß oder weißgelb. Er ist verhältnismäßig groß und kräftig.“

Der tschechische Berghund ist der Expertin zufolge stark auf seinen Besitzer fixiert und ein hervorragender Wachhund.

Tschechischer Berghund  (ganz rechts) | Foto: Anna Rožňová

„Wenn man an einem verlassenen Ort in den Bergen wohnt, muss man keine Angst vor Dieben haben, denn der Berghund passt schon auf. Wir warten noch ab, wie die Zukunft dieser Hunderasse aussehen wird. Von der FCI (Dachverband nationaler kynologischer Vereine, Anm. d. Red.) wurde die Hunderasse noch nicht anerkannt. Bisher erfüllt sie noch nicht die für die Anerkennung erforderlichen Bedingungen.“

Tschechischer Berghund | Foto: Anna Rožňová
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