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6) Extravagantes Aussehen und sanftmütige Art: Der Tschechische Terrier

Tschechischer Terrier

Mit seinen kurzen Beinen und einer auffälligen Kopfbehaarung ist der Tschechische Terrier ein Sympathieträger. Ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, ist er dank seines sanften Gemüts inzwischen zu einem beliebten Haustier geworden.

Tschechischer Terrier | Foto: Martina Urbanová

Ein über den Augen hängender Pony, ein eleganter Bart und langes Beinhaar – der Tschechische Terrier ist leicht wiederzuerkennen und leicht zu mögen. Er ist eine weitere Hunderasse, die auf den Genetiker und Kynologen František Horák zurückgeht. Ähnlich wie der Tschechische gefleckte Hund entstand die hiesige Terrierart in den frühen 1950er Jahren. Vladimíra Tichá von der Böhmisch-mährischen kynologischen Gesellschaft:

Scottish Terrier | Foto: narujen,  Flickr,  CC BY 2.0

„Horáks Ziel war es, einen kleinen tschechischen Jagdhund zu züchten. Also kreuzte er zwei Terrierarten, den Sealyham Terrier und den Scottish Terrier. Beiden muss allerdings das Fell getrimmt werden, was eine recht aufwendige Arbeit ist. Darum hat Horák dem Tschechischen Terrier das Fell nur geschnitten.“

Tschechischer Terrier | Foto: Martina Urbanová

Die neu entstandene Rasse hat zwar kein sehr dichtes, aber doch recht langes Fell. Dies wird an Kopf und Beinen belassen, am Rest des Körpers aber sehr kurz gehalten. Charakteristisch sind außerdem die eingeknickten Ohren. Mit einer Höhe von etwa 30 Zentimetern ist der Hund beweglich und flink. Vladimíra Tichá fährt fort:

Tschechischer Terrier | Foto: Martina Urbanová

„Der Tschechische Terrier hat die arbeitssame Veranlagung eines Jagdhundes. Ich kenne Züchter, die ihn tatsächlich beim Schweinehüten einsetzen oder ihn gejagtes Wild einholen lassen. Dies steckt in diesem Hund einfach drin.“

Gleichzeitig sei dieser Terrier aber auch ein bisschen faul und ziemlich verfressen, ergänzt die Kynologin und vergleicht den Hund deswegen scherzhaft mit einem typischen Tschechen. Deswegen habe die Rasse eine gewisse Tendenz zum Dickwerden.

Tschechischer Terrier | Foto: Martina Urbanová

Bei normaler Körperfülle wiegt ein solches Tier etwa zehn Kilogramm. Vom Gemüt her sei der Tschechische Terrier ein sehr freundlicher Hund, so Tichá:

„Weil sein Fell immer geschnitten wird, haart er nicht. Dadurch kann er gut in der Wohnung gehalten werden, und deswegen gehört er mittlerweile eher in die Kategorie der geselligen Haustiere. Einige Besitzer absolvieren mit ihm aber immer noch Prüfungen seiner Jagdfähigkeiten.“

Tschechischer Terrier | Foto: Martina Urbanová

Als Jagdhund wird der Tschechische Terrier vor allem auf Füchse und andere Baubewohner angesetzt. Weil er ursprünglich aus nur drei miteinander verwandten Tieren entstand, handelt es sich um einen sehr gesunden und wenig krankheitsanfälligen Hund. Zudem sei er lernfähig, ergänzt die Expertin:

„Eine Bekannte hat eine solche Hündin als Begleitung für Menschen mit Behinderung ausgebildet. Diese konnte ihr die Strümpfe ausziehen, die Handschuhe bringen, das Telefon übergeben oder auch den Kühlschrank öffnen. Dem Tschechischen Terrier kann man also viel beibringen.“

Tschechischer Terrier | Foto: Martina Urbanová

Die von František Horák gezüchtete Rasse gehört zu den sanften Terrierarten. Das Tier ist seinem Besitzer oder der Familie gegenüber sehr treu. Auch Vladimíra Tichá bestätigt, dass es keine aggressiven Verhaltensweisen zeige. In 40 Jahren als Gutachterin sei sie von einem Tschechischen Terrier nie auch nur angeknurrt worden…

„Es ist aber auch kein Hund, den man auf eine 50 Kilometer lange Wanderung mitnehmen würde. Denn er hat einfach sehr kurze Beine, und die würden ihm dann wehtun.“

Der Tschechische Terrier ist seit 1963 eine vom internationalen kynologischen Dachverband FCI anerkannte Hunderasse.

Tschechischer Terrier | Foto: Martina Urbanová
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