Einweihung eines Denkmals in der Prager Innenstadt zum Gedenken an die Opfer des kommunistischen Regimes

Ein weiteres Thema, dass von den Zeitungen aufgegriffen wurde, war die feierliche Einweihung eines Denkmals in der Prager Innenstadt zum Gedenken an die Opfer des kommunistischen Regimes. Wie in Tschechien bei solchen Anlässen üblich, brach am Vorabend des Festaktes ein hefitger Schlagabtausch aus, wer von den tschechischen Spitzenpolitikern bei der feierlichen Übergabe teilnehmen darf.

Ein weiteres Thema, dass von den Zeitungen aufgegriffen wurde, war die feierliche Einweihung eines Denkmals in der Prager Innenstadt zum Gedenken an die Opfer des kommunistischen Regimes. Wie in Tschechien bei solchen Anlässen üblich, brach am Vorabend des Festaktes ein hefitger Schlagabtausch aus, wer von den tschechischen Spitzenpolitikern bei der feierlichen Übergabe teilnehmen darf. Der zuständige Bürgermeister des 1.Prager Stadtbezirks lediglich Parlamentspräsident Václav Klaus einlud, der zufälligerweise Mitglied der gleichen Partei ist, nicht jedoch Staatspräsident Václav Havel, Regierungschef Milos Zeman oder Senatspräsident Petr Pithart. Bei Zeman und Pithart begründete er dies damit, dass beide früher Mitglieder in der Kommunistischen Partei waren und somit ihre Teilnahme fehl am Platz wäre. Die Einweihung des Denkmals geriet somit in den Strudel des Wahlampfs und gab auch Anlass zu zahlreichen Kommentaren.

In der linksliberalen Zeitung Pravo fand sich am Mittwoch zu diesem Thema ein Kommentar unter dem Titel "Wer ist Opfer des Kommunismus?"von Petr Uhl. Seiner Meinung nach war die Idee so ein Denkmal zu errichten von Beginn an problematisch, weil etwa im Gegensatz zu Polen oder den baltischen Ländern es in der früheren Tschechoslowakei nur vereinzelt aktiven Widerstand gegen die kommunistischen Machthaber gab. Im weiteren heisst es bei Petr Uhl:

"Das Denkmal soll an alle Opfer der Gewaltherrschaft erinnern. Aber aus den begleitenden Kommentaren des Autors des Denkmals, sowie der Politker lässt sich heraushören, dass es noch um etwas anderes dabei geht. Es soll davor gewarnt werden, dass es in unserem Land immer noch eine etwa 15prozentige Unterstützung für die Kommunistische Partei gibt. So kommt es, dass nicht etwa die eigentlichen Täter von damals zur Verantwortung gezogen werden, sondern all jene, oft ältere, Menschen beschuldigt werden, die den sozialen Sicherheiten von einst nachtrauern, denn das war häufig das Einzige, was sie von der Mitgliedschaft in der Partei hatten. Diesen Menschen gebührt unsere Hilfe, vielleicht auch Mitleid, aber auf gar keinen Fall unser Hass."