„Einzigartig im VW-Konzern“ - Škoda-Vorstand Kappler über den neuen Superb

Die Öffentlichkeit darf erst ab Donnerstag schauen, doch für Fachleute beginnt der Autosalon in Genf bereits am Dienstag. Traditionell nimmt an dieser wichtigen Messe für Motorisierte auch die tschechische VW-Tochter Škoda teil. Fred Kappler ist im Vorstand von Škoda für Verkauf und Marketing zuständig. Till Janzer sprach mit ihm unter anderem über den neuen Superb, den die Autobauer aus Mladá Bolelav / Jungbunzlau in Genf erstmals zeigen.

„Der neue Superb ist die dritte Generation der Reihe. Die erste Generation gab es schon in den 30er Jahren, da besteht also eine lange Tradition. Die zweite Generation kam im Jahr 2002 und die dritte wird jetzt hier in Genf vorgestellt. Der Superb ist eine komplette Neukonstruktion und hat auch eine eigenständige technische Plattform. Er ist einzigartig im Rahmen des VW-Konzerns mit seinen vielen neuen technischen Features. So hat er zum Beispiel die so genannte doppelte Heckklappe, die wir Twin door nennen. Das ist eine Heckklappe, die man sowohl klassisch wie bei einer Limousine öffnen kann, ein relativ kleiner Deckel also, die aber auch eine große Öffnung hat, wie wir sie beim Octavia haben. Das ist ein Patent, das es nur bei Škoda gibt und nur beim Superb. Darüber hinaus hat der neue Superb wirklich großzügige Innenraumdimensionen - so wie er sie auch bisher hatte.“

Vergangenes Jahr hat Škoda vom alten Modell des Superb etwas mehr als 20.000 Stück insgesamt verkauft. Der neue Superb soll im Juni auf den Markt kommen. Welche Verkaufszahlen streben Sie an und welche Märkte haben Sie im Visier?

„Der bisherige Superb lag immer so im Rahmen von 20.000 bis 22.000 verkauften Exemplaren je Jahr. 2009 ist das nächste Normaljahr, und da haben wir ehrgeizigere Ziele. Es wird sicher kräftige Zuwachsraten geben. Wir werden das Auto in ganz Europa anbieten, aber auch in einigen asiatischen Märkten. So wird der Superb zum Beispiel auch in China gefertigt und dort erhebliche Stückzahlen bringen.“

Sie stellen beim Autosalon auch die neue ´Green Line´ vor. 136 Gramm CO2 wird dann der entsprechende Wagen je Kilometer ausstoßen. Das ist aber wahrscheinlich nicht das letzte Wort. Die EU verlangt ja bis 2012 eine Reduzierung der Kohlendioxidemissionen bei Neuwagen auf – je nach Lesart – 120g/km beziehungsweise 130g/km. Hätten Sie nicht jetzt schon so weit mit den Emissionen heruntergehen können?

„Die Werte sind Durchschnittswerte für Flotten. Der Superb ist dabei das obere Ende unserer Flotte, wir haben aber natürlich noch weitere wie den Octavia und den Fabia. Der Fabia Green Line liegt bereits bei 109g/km. Für ein Fahrzeug von der Dimension des Superb sind 136 Gramm im Moment hervorragend. Wir arbeiten aber selbstverständlich an noch effizienteren Motoren, um den Wert weiter nach unten zu drücken.“

Der Gesamtverkauf von Škoda lag im vergangenen Jahr bei mehr als 630.000 Wagen. Was ist Ihr Ziel für dieses Jahr?

„Wir werden sicherlich über 700.000 gehen. Wie weit, kann ich jetzt noch nicht sagen. Die Automobilmärkte in Westeuropa sind im Moment nicht in der besten Verfassung. In Mitteleuropa, auch in Tschechien, geht es leicht bergauf mit den Gesamtmärkten. Aber wir gehen davon aus, dass wir auch in diesem Jahr ein zweistelliges Wachstum haben werden. Im Januar lagen wir bereits um 16 Prozent über dem Vorjahreswert.“

Autor: Till Janzer
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