Energiekonzern ČEZ will Ökostrom ausbauen und Kohleabbau reduzieren
Das Unternehmen ČEZ wird sich in den kommenden Jahren auf den Bau erneuerbarer Energiequellen konzentrieren und den Abbau von Kohle weiter reduzieren.
Das ist die neue Ausrichtung des halbstaatlichen tschechischen Energiekonzerns, die in seinem Strategiepapier für die nächsten zehn Jahre verankert ist. Demnach soll die Atomenergie ein wichtiger Teil des Portfolios von ČEZ bleiben. Deswegen will man unter anderem im Akw Dukovany einen weiteren Reaktorblock bauen.
Zudem plant das Unternehmen, die Leistung von Anlagen erneuerbarer Energien bis 2030 auf bis zu 6000 Megawatt (MW) zu erhöhen. Das verkündeten ČEZ-Generaldirektor Daniel Beneš und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Pavel Cyrani auf einer Pressekonferenz am Donnerstag zu den Plänen des Unternehmens.
Schon bis 2025 will ČEZ die Kapazitäten bei den erneuerbaren Energien um 1500 Megawatt erhöhen. Derzeit liegt die Leistung bei 1700 MW aus erneuerbaren Energiequellen, davon befinden sich 1000 MW in Tschechien. Wie Beneš und Cyrani des Weiteren erklärten, will das Unternehmen bis 2030 seine Emissionen um 55 Prozent senken im Vergleich zu 2019. Im Jahr 2025 soll die Kohle nur noch mit einem Viertel an der gesamten Stromproduktion des Konzerns beteiligt sein, 2030 dann nur noch mit einem Achtel (12,5 Prozent).
Im vergangenen Jahr produzierte ČEZ 57,1 Terrawattstunden Strom. Mehr als die Hälfte davon wurde von den beiden Kernkraftwerken Dukovany und Temelín erzeugt, während Kohlekraftwerke ein Drittel der Produktion ausmachten. Es folgten Erdgas mit 6,8 Prozent und erneuerbare Energien mit 6,0 Prozent.
Die von ČEZ am Donnerstag vorgestellte neue Strategie sei ein Signal dafür, dass die Zukunft der Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen bestehe und das Kohlezeitalter schneller ende als noch vor kurzem erwartet, reagierten Umweltorganisationen. Das Unternehmen habe jedoch nicht angegeben, welche Kohlekraftwerke es schließen und wann es darüber entscheiden werde, hieß es. Der Plan sei daher halbherzig, sagten Vertreter von Greenpeace und des Umweltverbandes Hnutí Duha (Regenbogen) zu den Vorhaben des Energiekonzerns.